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Vertrauensbildender Dialog zwischen Griechenland und der Türkei in Athen Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Dezember 2023 während eines offiziellen Besuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Athen. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Dezember 2023 während eines offiziellen Besuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Athen.

Am heutigen Montag (22.4.) wird in Athen weiter daran gearbeitet, das bilaterale Vertrauen zwischen Griechenland und der Türkei zu stärken: Angereist ist eine Delegation aus Ankara unter Führung des Staatssekretärs im türkischen Außenministerium Burak Akçapar.

Die griechische Seite wird vertreten durch Botschafter Theocharis Lalakos. Ort der Begegnung ist das Verteidigungsministerium an der Athener Mesogion Avenue. Ein ähnliches Treffen fand zuletzt am 13. November in Ankara statt.

Einrichtung von großen Meeresparks
Auf dem Gesprächstisch liegt zunächst die Vorbereitung eines offiziellen Besuches von Premierminister Kyriakos Mitsotakis am 13. Mai in Ankara, wobei ein Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf dem Programm steht. Letzterer hatte kürzlich davon gesprochen, dass es sich um ein „wichtiges Zwischenstadium“ der griechisch-türkischen Beziehungen handle.
Erörtert werden sollen bei der jetzigen Debatte in Athen auch Pläne der griechischen Regierung, zwei Meeresschutzparks in der Ägäis und im Ionischen Meer einzurichten. Angekündigt worden war dies in der vorigen Woche von Premierminister Mitsotakis im Rahmen der Our Oceans Conference, die in Athen durchgeführt wurde. Demnach sollen die geschützten Meeresparks um 80 Prozent erweitert werden. Sie sollen etwa ein Drittel der Gewässer des Landes umfassen, bis zum Jahr 2026 soll dort u. a. die Benutzung sogenannter Grundschleppnetze verboten werden; eine extrem klimaschädliche Fischereimethode.

Keine einseitigen Entscheidungen
Ankara reagierte auf die geplanten Meeresparks sehr schroff und erklärte, dass Athen solche Entscheidungen nicht allein treffen könne. In der Argumentation der Türkei war die Rede von einer „Sabotage“ des Aufbaues der bilateralen Beziehungen. Mitsotakis antwortete, dass es sich um eine Umweltfrage handle und dass die Reaktion Ankaras nicht gerechtfertigt sei. – Der Hintergrund für den Disput zwischen beiden Ländern ist die Festlegung ausschließlicher Wirtschaftszonen in der Ägäis.
Mitsotakis und seine Regierung bemühen sich sehr darum, die Wogen zu glätten. Während eines Besuches am Freitag (19.4.) auf der Ägäis-Insel Lesbos erinnerte der Regierungschef an die Ausstellung von sogenannten Express-Visa, durch die türkische Staatsbürger relativ unbürokratisch einen Kurzurlaub auf einigen Inseln der Ägäis verbringen können, darunter auch auf Lesbos. Diese drittgrößte griechische Insel hat eine Fläche von mehr als 1.600 Quadratkilometern und liegt unmittelbar vor der türkischen Küste. Seit der Einführung der Express-Visa vor wenigen Tagen besuchten innerhalb kürzester Zeit 6.500 Urlaub aus der Türkei dieses Eiland. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)


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