Die Gespräche für eine Lösung der Zypernfrage könnten eventuell schon bald wieder aufgenommen werden. Erörtert wurde dieses Thema auch während eines Treffens der Regierungs- bzw. Staatschefs Griechenlands und Zyperns.
Am 17. und 18. März werden im schweizerischen Genf sondierende Treffen stattfinden, die dazu führen könnten, dass die Gespräche für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen für eine Lösung der Zypernfrage wieder aufgenommen werden. Daran beteiligen werden sich dem Vernehmen nach die zyprisch-griechische und die zyprisch-türkische Seite, Griechenland, die Türkei und die Vereinten Nationen.
Mit einem „klaren Plan“
Bereits am Wochenende erörterten Premierminister Kyriakos Mitsotakis und Zypernpräsident Nikos Christodoulidis in Athen wichtige Facetten dieses Themas: Seit 1974 ist die Mittelmeerinsel nach einer Invasion der Türkei geteilt. Der Norden der Insel ist nach wie vor von Truppen Ankaras besetzt. Die beiden Gesprächspartner aus Athen und Nikosia waren sich bei ihrem jüngsten Treffen darin einig, dass man den Dialog in dieser Sache „lebendig halten“ müsse. Ziel sei es, eine „gerechte und tragfähige Lösung“ für die Zypernfrage zu finden. Christodoulidis fügte hinzu, dass Nikosia mit einem „klaren Plan“ nach Genf reise. Die Wiederaufnahme der Gespräche sollten seiner Ansicht nach dort weitergeführt werden, wo sie im Sommer 2017 beendet wurden.
Außenminister-Treffen
Unterdessen zeigen sich Beobachter in Athen darüber besorgt, dass die Verlegung eines Unterwasserkabels, das Griechenland mit Zypern für den Zweck von Energielieferungen verbinden soll, verzögert werden könnte. Der unabhängige griechische Betreiber für Elektrizitätsübertragung (ADMIE) hat Medienberichten zufolge bereits im Februar die Finanzierung des französischen Unternehmens Nexans auf Eis gelegt. Dieses soll die dafür benötigen Leitungen liefern. Hintergrund ist das Verhalten der Türkei, die immer wieder die Arbeit von Forschungsschiffen, die mit diesem Projekt beauftragt waren, behindert hat. Den bestehenden Plänen zufolge soll dieses Unterwasserkabel in einer zweiten Phase auch bis nach Israel weitergeführt werden.
Am Donnerstag dieser Woche (13.3.) findet ein Dreiländertreffen der Außenministerien Griechenlands, Zyperns und Israels statt. Besprochen werden soll dabei vor allem die Schwierigkeiten bei der Verlegung der genannten Energieverbindung, die unter dem Namen „Great Sea Interconnector“ firmiert.
Unterdessen laufen Tests für die Nutzung einer Elektrizitätsverbindung zwischen Kreta und Attika, die ebenfalls per Unterwasserkabel hergestellt wurde, auf Hochtouren. Einem Bericht von ADMIE zufolge, soll diese bereits im Sommer den regulären Betrieb aufnehmen.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)