Am Montag und Dienstag dieser Woche (28./29.4.) treffen sich eine griechische und eine türkische Delegation in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki. Ziel ist es, über vertrauensbildende Maßnahmen zu sprechen, um die bilateralen Beziehungen zu glätten.
Am Treffen beteiligen sich außer dem griechischen Botschafter Theocharis Lalakos und dem stellvertretenden türkischen Außenminister Mehmet Kemal Bozay auch hochrangige Militärs der beiden Länder. Die letzten Unterredungen dieser Art waren im November 2024 in Istanbul durchgeführt worden.
Zudem reisen am Mittwoch Außenminister Jorgos Gerapetritis und Staatssekretärin Alexandra Papadopoulou im Rahmen einer Privatreise nach Istanbul. Einem Bericht des Nachrichtenportals enikos.gr zufolge sei kein unmittelbares Treffen mit ihren Amtskollegen geplant, das Reiseprogramm sei jedoch „ausbaufähig“, so der Kommentar. Zwischen dem 8. und dem 9. Mai werden außerdem Vertreter von etwa 20 griechischen Unternehmen in Istanbul erwartet, die sich dort mit türkischen Kollegen treffen wollen. Dem gleichen Bericht zufolge wollen sich am 14. Mai im Rahmen eines NATO-Gipfels Außenminister Gerapetritis und sein Amtskollege Hakan Fidan in Antalya beraten.
Was ein bereits seit längerer Zeit in Aussicht gestelltes Treffen des Höchsten Kooperationsrates zwischen Griechenland und der Türkei betrifft, so wurde dafür noch immer kein Termin genannt. Wiederholt war in der Presse durchgesickert, dass es in diesem Rahmen auch zu einer Begegnung zwischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kommen soll. Wenig erfreut soll man sich in Ankara über ein „Gesetz zur Festlegung der Nationalen Raumstrategie für den Meeresraum“ gezeigt haben, das Griechenland Mitte April erlassen hatte. Darin wird auch die Ausbeutung von Energieressourcen geregelt, die sich unter dem Meeresboden in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Griechenlands befinden. Auch der Plan, Griechenland, Zypern und Israel per Unterwasserkabel zu verbinden, um die Lieferung von Elektroenergie zu ermöglichen, wird in Ankara mit Argusaugen beobachtet.
Nicht zuletzt haben in letzter Zeit Verletzungen des griechischen Luftraumes durch türkische Kampfflugzeuge wieder zugenommen. Bis Ende März hat die griechische Luftwaffe 78 derartige Vorfälle registriert. (Griechenland Zeitung / eh)