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Zunahme der illegalen Migration in der Region Kreta Tagesthema

Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Griechenland bemüht sich, die illegale Migration einzudämmen. Im größten Teil des Landes sei diese bereits um 27 % zurückgegangen. Allerdings trifft dies nicht überall zu: Auf Kreta nimmt dieses Phänοmen weiter zu. Im Visier der Behörden stehen dabei Ringe von Menschenschmugglern.

Auf der Kleininsel Gavdos vor Kreta kommen immer mehr Asylsuchende und Immigranten an. Innerhalb von nur zwei Tagen wurden allein am Freitag und Samstag (23./24.5) 508 Menschen in Sicherheit gebracht; mindestens vier mutmaßliche Menschenschmuggler wurden im gleichen Zeitraum festgenommen.
Viele dieser Menschen sind von Tobruk an der Mittelmeerküste Libyens in See gestochen. Mehrere Menschenschmuggler wurden als Staatsbürger Sudans identifiziert; sie müssen in Griechenland mit hohen Haftstrafen rechnen.

Repatriierungen auf der Tagesordnung
Wie die Nachrichtenseite newsbreak.gr berichtet, seien seit Anfang des Jahres bereits 65 Rettungsaktionen vor Kreta erfolgt; im gesamten Jahr 2024 waren lediglich 63 derartige Aktivitäten gemeldet worden. Insgesamt seien in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 3.147 Menschen über das offene Meer illegal nach Kreta gelangt.
Unterdessen berichtet der Minister für Migration und Asyl Makis Voridis, der sich Anfang Mai auf der Insel Chios im Osten der Ägäis aufhielt, dass die illegale Migration in der Ägäis im ersten Quartal des Jahres um 27 % zurückgegangen sei. Ziel der Regierung sei es, die Flüchtlingsströme unter Kontrolle zu behalten; außerdem wolle man so viele Migranten wie möglich in ihre Heimat repatriieren.

Handel mit gefälschten Dokumenten
An diesem Wochenende hatte der private griechische Fernsehsender ANT1 eine Reportage veröffentlicht, wonach sieben Nichtregierungsorganisationen, die auf den Inseln der Ägäis tätig sind, in das Rampenlicht der Behörden gelangt seien. Vorgeworfen wird ihnen u. a. mit Menschenschmugglern kooperiert zu haben. Dabei sollen sie Tatverdächtige in Echtzeit informiert haben, wo sich die jeweiligen Boote der Küstenwache befanden, um diese möglichst zu umfahren.
Wie die staatliche Nachrichtenseite ertnews.gr berichtet, wurde außerdem eine kriminelle Organisation ausgehoben, die gefälschte Reisepapiere für Immigranten angefertigt haben soll, die entweder per Flugzeug nach Griechenland gekommen sind, oder das Land auf dem Luftweg verlassen haben. Insgesamt soll diese Organisation einen Gewinn von 4,8 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Für eine Flugreise nach Griechenland hätten die Täter zwischen 3.000 und 8.000 Euro verlangt, wenn die Migranten das Land per Flugzeug verlassen wollten, mussten sie bis zu 6.000 Euro bezahlen.
Unter den illegal nach Griechenland Eingereisten sind auch viele unbegleitete Minderjährige. Offiziellen Daten des Migrationsministeriums zufolge sollen sich in Griechenland 2.207 solcher Jugendlicher – 92 % sind Jungen – aufhalten; 12,2 % sind unter 15 Jahre alt. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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