In Griechenland bleibt Premierminister Mitsotakis weiterhin „beliebtester“ Parteichef; auf Platz zwei folgt die Option „Keiner“. Dieses Bild zeichnet sich in aktuellen Umfragen auch bei der Wählergunst ab. Unterdessen empfindet jeder zweite Befragte, dass der Iran eine „Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit“ sei.
Die politischen Parteien in Griechenland bewegen sich auf dünnem Eis. Mehr als die Hälfte der Wähler könnten bei einem künftigen Urnengang Proteststimmen abgeben; die Legislaturperiode der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) endet im Sommer 2027. Derzeit genießt diese in Umfragen weiterhin einen deutlichen Vorsprung vor den übrigen Parteien: Allerdings könnte sie keine eigenständige Regierung bilden, sondern müsste sich nach Koalitionspartnern umschauen. Das bestätigt etwa auch eine aktuelle Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Interview.
Demnach würde die ND 25,9 % der Stimmen erhalten. Es folgen die sozialistische PASOK (12 %), die Plefsi Eleftherias (8,5 %), die Griechische Lösung (7 %), die kommunistische KKE (6,5 %), die Kinima Dimokratias (4 %) als auch die MeRA25 und Foni Logikis mit jeweils 3,5 %. Die einstige Regierungspartei SYRIZA (2015-2019) würde mit 2,9 % der Stimmen den Sprung ins Parlament nicht mehr schaffen. Unentschlossen, wen sie wählen, sind hingegen 16,7 % der Befragten; bei einer ähnlichen Erhebung im Mai waren es lediglich 13,8 % gewesen.
Wie schwierig das politische Umfeld für die Opposition ist, zeigt auch die Tatsache, dass Premierminister Kyriakos Mitsotakis nach wie vor beliebtester Parteichef ist; es folgt die Option „Keiner“ mit 29,4 %.
Was die Außenpolitik angeht, so betrachtet mehr als jeder zweite Grieche (54 %) den Iran als „Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit“. 41 % ist jedoch anderer Meinung und 5 % erklärt darüber „nicht informiert“ zu sein oder darauf nicht antworten zu wollen.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt das Meinungsforschungsinstitut Alco. Dessen jüngste Erhebung wurde in der vorigen Woche vom privaten Fernsehsender Alpha vorgestellt. Hier erhält die ND weiterhin 25 % der Stimmen; es folgen die PASOK (10,7 %), dicht gefolgt von der Plefsi Eleftharias (9,5 %). Die Hälfte der Befragten (55 %) erklärt in dieser Umfrage, dass keine Partei eine gute Regierungs-Alternative sei. 56 % wollen im Fall von Parlamentswahlen eine Proteststimme abgeben; nur jeder Dritte (34 %) will hingegen an den Urnen für „Stabilität“ votieren. (Griechenland Zeitung / eh)