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„Steuerliche Gerechtigkeit“ – Razzia in Schweizer Bankfiliale in Athen

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„Steuerliche Gerechtigkeit“ – Razzia in Schweizer Bankfiliale in Athen

Griechische Ermittler bzw. Vertreter der Justiz haben vor einigen Tagen in einer Athener Filiale der Schweizer Bank UBS eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Beschlagnahmt wurden dabei u. a. Festplattenlaufwerke von Computern. Darunter befanden sich auch Datenspeicher eines Maklers, der mit dieser Bankfiliale zusammengearbeitet hatte.

Nach Abschluss der ersten Untersuchungen konnten etwa 200 Kontoinhaber festgestellt werden, die über Konten mit Einlagen zwischen 1,5 und 12 Millionen Euro verfügen. Nun soll festgestellt werden, ob diese Gelder ordnungsgemäß deklariert worden sind, oder ob sie dem Fiskus hinterzogen wurden. Im nächsten Schritt wollen die Ermittler mit den betroffenen Personen Kontakt aufnehmen. Für den Fall, dass sie tatsächlich Steuern hinterzogen haben sollten, will man ihnen zunächst die Chance geben, mit den Behörden zu kooperieren. Das Finanzministerium rechnet mit beträchtlichen zusätzlichen Steuereinnahmen, in einigen Schätzungen in der Presse war die Rede von bis zu zwei Milliarden Euro.
Einige der betreffenden Konten bzw. die Namen ihrer Inhaber stimmen mit Daten überein, die das griechische Finanzministerium im November aus Nordrhein-Westfalen erhalten hatte. Auf der betreffenden Liste sind mehr als 10.000 Kontoinhaber aus Griechenland aufgeführt. Wie es heißt, sollen sie insgesamt 6,8 Milliarden Schweizer Franken in ihrem Besitz haben. Die zuständigen griechischen Behörden wurden in der Folge dazu aufgerufen Ermittlungen durchzuführen und herauszufinden, in welchen Fällen sich Schwarzgelder auf diesen Konten verbergen könnten.
Nach der durchgeführten Razzia in der Schweizer Bankfiliale stellte der stellvertretende Finanzminister Tryfon Alexiadis fest, dass es endlich an der Zeit sei, Gerechtigkeit in Steuerangelegenheit zu schaffen. (Griechenland Zeitung/eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) entstand in diesen Tagen vor dem Gebäude der Bank von Griechenland im Athener Zentrum. Während die Stadt angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes geschmückt ist, müssen Obdachlose sehen, wie sie der Kälte trotzen können.

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