Dijsselbloem in Athen: Abschluss des Memorandums im Blickpunkt
Der erfolgreiche Abschluss des griechischen Spar- und Reformprogramms (Memorandum) steht ganz oben auf der Agenda eines offiziellen Besuchs des Vorsitzenden der Eurogruppe Jeroen Dijsselbloem in Athen. Hauptgrund für seinen Aufenthalt in der griechischen Hauptstadt ist ein Kongress des Wirtschaftsmagazins „Economist“, der hier durchgeführt wird.
Finanzminister konstatiert ersten Schritt für die Rückkehr zur Normalität TT
Kritik an der verspäteten Umsetzung von getroffenen Vereinbarungen übte Finanzminister Evklidis Tsakalotos (s. Foto). In einem Interview mit der Sonntagsausgabe der konservativen Zeitung „Kathimerini“ sprach er von Verzögerungen bei der Umsetzung der mit den Geldgebern getroffenen Vereinbarungen. Dadurch bleibe die Unsicherheit für Griechenland bestehen. Dies führe zum Verlust von Vertrauen und von Bündnissen. Er schätzte ein, dass die Mehrheit des Kabinetts Tsipras diese Einschätzung teile.
Athen auf der Suche nach einer „guten Lösung“ TT
An der Spitze eines langen Tisches sitzt Efklidis Tsakalotos. Schräg hinter seinem Rücken die griechische Flagge, daneben die der Europäischen Union. Der Finanzminister trägt ein graues Jackett, Krawatte wie immer keine. In seinem perfekten Oxford-Englisch versucht er den Korrespondenten ausländischer Medien am Montag die gegenwärtige Lage nach dem gescheiterten Treffen der Eurogruppe am 22. Mai und vor der bevorstehenden nächsten Zusammenkunft der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister am 15. Juni zu erklären.
Maßnahmen und Gegenmaßnahmen zur Abstimmung im Parlament TT
Die 300 Parlamentarier Griechenlands werden am Donnerstag (18.5.) zur Abstimmung einer weiteren Multigesetzesnovelle aufgerufen. Bereits seit Mittwoch findet dazu eine Parlamentsdebatte statt. Die Abgeordneten der faschistischen Partei Chryssi Avgi wurden ausgeschlossen.
„Weißer Rauch“ nach Verhandlungen: Griechenland einigt sich mit den Partnern TT
Finanzminister Evklidis Tsakalotos war erschöpft, sichtlich aber auch erleichtert. Nach einer 12stündigen Marathonverhandlung stellte er am Dienstagmorgen fest: „Es gibt Weißen Rauch, die Verhandlung mit den Institutionen ist abgeschlossen.“ Dem Minister zufolge rechnet Athen nun mit einer Neuregelung der griechischen Staatsschulden, die trotz aller Sparmaßnahmen kaum tragfähig sind.