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Kältefrei in Griechenland – besonders gravierend ist die Lage für viele Flüchtlinge Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die Unterkunft eines Obdachlosen in Athen. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die Unterkunft eines Obdachlosen in Athen.

Griechenland ist Anfang der Woche erneut von einer Schlechtwetterfront heimgesucht worden. Am Montagabend hat es sogar im Zentrum der griechischen Hauptstadt Athen geschneit. Sämtliche Schulen hatten am Dienstag in vielen Landesteilen kältefrei bzw. blieben wegen der schlechten Verkehrsverhältnisse geschlossen. Am Dienstagvormittag ist es wegen Straßenvereisungen in einigen Städten zu Problemen im Busverkehr gekommen. In gebirgigen Regionen um Athen, etwa am Parnass oder am Penteli, waren Schneeketten ein Muss. Einige Fährverbindungen wurden wegen der starken Winde, die teilweise eine Stärke von bis zu 8 erreicht haben, unterbrochen.

Von Schnee bedeckt wurden auch zahlreiche Strände, etwa auf der Halbinsel Chalkidiki oder auf Skyros. Die kälteste griechische Stadt war am Dienstag Florina mit 12 Grad unter Null. Besonders schlimm betroffen sollen Flüchtlinge auf einigen Ägäis-Inseln gewesen sein. Griechischen Medienberichten zufolge müssten dort noch immer viele Asylsuchende in Zelten ausharren. Migrationsminister Jannis Mouzalas erklärte hingegen, dass es derartige Fälle nur noch in zwei Lagern bei Thessaloniki bzw. Athen gebe, wo Flüchtlinge provisorisch in Zelten untergebracht seien. Am Montag wollte er die Situation im Lager von Moria auf der Insel Lesbos persönlich in Augenschein nehmen; doch aufgrund der schlechten Wetterbedingungen konnte sein Flugzeug nicht landen und musste zurück nach Athen abdrehen. Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) hat auf Lesbos Hotelzimmer angemietet, um dort etwa 130 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge unterzubringen: Familien mit Kindern, schwangere Frauen, ältere Menschen, Personen mit Gehbehinderung sowie Kranke. Der UNHCR-Missionsleiter in Athen, Roland Schönbauer erklärte gegenüber der GZ, dass nun keine Familien mit Kindern mehr in Zelten leben müssten. Die Lage bleibe aber weiterhin sehr angespannt. Wenn es wärmer werde, habe man dort mit Morast und hygienischen Problemen zu kämpfen. Am Mittwoch sind laut dem griechischen Wetterdienst EMY erneute starke Schneefälle zu erwarten, vor allem in West-, Mittel- und Nordgriechenland. Starke Regenfälle und Gewitter werden hingegen für Kreta, die Ägäis und die Peloponnes prognostiziert. Ab Donnerstag ist Wetterbesserung gemeldet. Vorläufig bis Freitag bleiben weiterhin drei zentrale U-Bahnstationen in Athen auch in der Nacht geöffnet, um Obdachlosen Unterkunft zu gewähren (Omonia, Monastiraki und Metaxourgio). (Griechenland Zeitung: eh/jh)

 

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