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Nach zweijähriger Ruhe: Zwei Todesfälle durch West-Nil-Virus Tagesthema

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Nach zweijähriger Ruhe: Zwei Todesfälle durch West-Nil-Virus

In der Argolis auf der Peloponnes sind in den vergangenen Wochen zwei Frauen im Alter von über 80 Jahren am West-Nil-Fieber gestorben. Zwölf weitere Personen sind dieses Jahr in Griechenland an diesem Virus erkrankt; acht von ihnen schwer. Das Virus kann u. a. die Hirnhäute entzünden und zu Meningitis führen. Oft leidet der Patient an Grippe-ähnlichen Symptomen. In den meisten Fällen gibt es jedoch keine Symptome, und die betroffenen Personen wissen nicht, dass sie vom Virus infiziert worden sind.


Zum ersten Mal ist das von Mücken übertragene Virus in Griechenland im Jahr 2010 registriert worden. Bis 2014 gab es 79 Todesfälle in Folge des West-Nil-Fiebers. 2015 und 2016 traten keine bekannten Symptome des Virus in Griechenland auf. Die erste von einem Labor bestätigte Infektion in diesem Jahr wurde am 18. Juli gemeldet.
Das Virus wird im Normallfall durch wilde Vögel – darunter Raben – übertagen, die ebenfalls von den Mücken gestochen werden. Daher kursiert die Theorie, wonach bereits Alexander der Große an diesem Virus gestorben sein könnte. Als er im Sommer 323 v. Chr. Babylon erreichte – so berichtet Plutarch – seien Raben tot zu seinen Füßen gefallen. Zwei Wochen später ist Alexander im Alter von 32 Jahren an einer Krankheit mit Fiebersymptomen gestorben. 2013 haben zwei Forscher aus den USA eine Computerdiagnose erstellt, in der sie die Symptome der Krankheit Alexander des Großen analysiert haben. Man erhielt damals ein 100-prozentiges Resultat: demnach sei die Todesursache das West-Nil-Fieber gewesen. Gegen diese Theorie sprechen allerdings einige andere Faktoren. So etwa, dass meist ältere Menschen oder solche in bereits angeschlagenem gesundheitlichem Zustand an dieser Infektion sterben. Außerdem, so meinen einige Forscher, habe es diese Krankheit vor mehr als 2.000 Jahren noch nicht gegeben. Diese Studie wurde in der britischen Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.
Die genaue Ursache über den Tod Alexanders bleibt nach wie vor unbekannt. Andere Theorien gehen von Vergiftung oder gar von Mord aus.
Über Alexander den Großen hat der bekannte griechische Autor Nikos Kazantzakis übrigens eine interessante Biografie geschrieben. Erschienen ist sie in deutscher Erstübersetzung im Verlag der Griechenland Zeitung.
(Griechenland Zeitung/eh; Archivfoto: © Eurokinissi)

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