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Die Inseln der rasenden Kuh

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Foto © Griechenland Zeitung / Jan Hübel) zeigt die Mäuseinsel vor Korfu. Foto © Griechenland Zeitung / Jan Hübel) zeigt die Mäuseinsel vor Korfu.

Die Ionischen Inseln haben einige Besonder- und Berühmtheiten anzubieten. Aristoteles Onassis, der griechische Reeder und Multimillionär, der in den 1950er Jahren über 900 Schiffe besaß, kaufte etwa die Privatinsel Skorpios im Ionischen Meer, weil er die Landschaftskulisse im Westen Griechenlands für die schönste seines Landes hielt.

Schon im 19. Jahrhundert erwarb Kaiserin Elisabeth von Österreich eine Residenz auf Korfu, und die griechische Königsfamilie hielt sich, als Hellas noch Monarchen hatte, vorwiegend auf der Insel auf. Der Name der Ionischen Inseln geht natürlich auf einen Mythos zurück. Zeus war wieder einmal verliebt – in Io. Prompt verwandelte seine eifersüchtige Gattin die Priesterin in eine Kuh. Von einer Bremse in Raserei versetzt, kam Io auch am Meer der heute Ionischen Inseln vorbei und gab ihnen den Namen. Abgesehen von der Halbinsel Lefkas stand die Inselgruppe niemals unter türkischer Herrschaft. Wohl aber hat die im 13. Jahrhundert einsetzende venezianische Herrschaft auf Korfu, Lefkada, Ithaka, Kefalonia und Zakynthos ihre Spuren in Architektur, Kunst, Literatur und Alltagssprache hinterlassen. Die Synthese mit der westeuropäischen Kultur „schmeckt“ man auch in der lokalen Küche: PUTINGA ist ein Brotpudding, den man ausschließlich auf den Ionischen Inseln und nirgendwo sonst in Griechenland vorfindet. Es ist anzunehmen, dass die süße Nachspeise auf ein englisches Rezept – pudding – zurückgeht. Ein anderes Beispiel ist das PASTITSIO, ein fest verankertes Nudelgericht in der Ionischen Inselküche. Der Nudelauflauf (ital.: pasticcio) mit Makkaroni, Hackfleisch und Käse ist die griechische Version einer Lasagne.

Linda Graf

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