Am Montag (10.11.) sind in Griechenland knapp 60.000 Blitze aufgetreten. Allein in Athen und Attika zählte der Meteorologe Jorgos Tsatrofyllias 1.000 Blitze innerhalb von zwei Stunden. Begleitet wurde dieses Phänomen in vielen Landesteilen von Unwettern, wodurch es u. a. zu Überschwemmungen gekommen ist.
Aus Sicherheitsgründen etwa blieben in Kalloni und Skala auf der Insel Lesbos als auch in Megalopolis in Arkadien (Peloponnes) die Schulen geschlossen. Auf Lesbos wurden etwa Pkw von starken Wassermassen mitgerissen. Am Straßennetz entstanden Sachschäden.
Auf der Peloponnes stand ein Teil der Nationalstraße zwischen Kalamata, Tripolis und Korinth unter Wasser. Die Rettungskräfte mussten Insassen aus Pkw befreien, darunter war auch eine schwangere Frau, die kurze Zeit später im Krankenhaus von Tripolis ein gesundes Baby zur Welt gebracht hat. Der Verkehr musste auf der alten Nationalstraße umgeleitet werden.
Bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag waren vor allem Teile Westgriechenlands von dem Unwetter heimgesucht worden. Davon betroffen waren etwa Filippiada, Preveza und Vonitsa. Auch in Thessaloniki und Korfu kam es zu Sachschäden an Pkws etwa durch umgestürzte Bäume und in einem Fall durch eine eingestürzte hohe Mauer. Vielerorts kam es zu Stromausfällen. Die Hafenstadt Patras auf der nördlichen Peloponnes wurde von sehr starken Winden heimgesucht. Augenzeugen berichten gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ERT, dass die Situation „mit einem Erdbeben“ zu vergleichen gewesen sei.
In Paleiros, zwischen Messolongi und Preveza, musste ein älterer Mann aus seiner Wohnung befreit werden; das Wasser stand dort in einer Höhe von etwa eineinhalb Metern. Bei Vonitsa musste ein Nachtwächter von einer Baustelle, wo er im Einsatz war, von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden.
In der Gegend Tenea in Korinthia fiel Hagel; ERT zufolge kam es zu Schäden in der Landwirtschaft. Davon betroffen seien etwa Gemüse, Aprikosen-, Pfirsich und Olivenbäume. Ähnlich sah die Situation in der Argolis aus, wo Zitrusfrüchte, Olivenbäume sowie weitere Obst- und Gemüsepflanzungen durch das Unwetter beschädigt wurden. In Tenea und Megalopolis wurde ein Antrag gestellt, um dort den Notstand auszurufen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)
