Login RSS

Referendum in Griechenland: Fast zwei Drittel stimmten mit „Nein“ Tagesthema

  • geschrieben von 
Referendum in Griechenland: Fast zwei Drittel stimmten mit „Nein“

Bei der Volksabstimmung, die in Griechenland am Sonntag zur Frage „Ja oder Nein zu den Maßnahmen, die die Geldgeber vorgeschlagen haben“, durchgeführt wurde, votierten 61,31 % mit „Nein“. Die Beteiligung lag bei 62,50 %. In Zahlen ausgedrückt: 3.558.450 Griechen stimmten mit „Nein“ und 2.245.537 (38,69 %) mit „Ja“.

Die meisten „Nein“-Stimmen gab es in Chania auf Kreta (73,77 %), im zweiten Wahlkreis der Hafenstadt Piräus (72,51 %) und in der Gemeinde Korfu (71,25). Es folgen Heraklion auf Kreta, Samos, Achaia, Xanthi, Euböa, Boötien und Zakynthos.
Die meisten „Ja“-Stimmen wurden in Lakonien (48,83 %), Kastoria (47,64 %) und im ersten Wahlkreis Athen (46,79 %) abgegeben. Es folgen Serres, Chios, Grevena, Evros, Evrytania, Arkadien und Messenien.
Um über die mutmaßlichen politischen Entwicklungen zu beraten, die sich nach dem Plebiszit ergeben, trafen sich heute Morgen um 10.00 die Vorsitzenden der Parlamentsparteien unter Vorsitz des Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos. Einen entsprechenden Antrag hatte Ministerpräsident Alexis Tsipras noch am Sonntagabend gestellt. Der Premier stellte fest: „Unser Land braucht zu dieser Stunde Einheit und Geschlossenheit, um die Schwierigkeiten zu überwinden.“ Das Ergebnis der Umfrage interpretierte er mit den Worten: „Das Volk hat darauf geantwortet, dass es das Europa der Solidarität will.“ Er fügte hinzu: „Unsere Pflicht ist es, die Krise zu überwinden.“
Im Zuge der jüngsten Entwicklungen hat am frühen Montagvormittag Finanzminister Janis Varoufakis seinen Rücktritt eingereicht. Durch diesen Schritt, so stellte er fest, wolle er die Verhandlungen mit den Geldgebern vereinfachen. Der Name des neuen griechischen Kassenwartes soll nach dem Treffen der Parteichefs bekannt gegeben werden.      
Bereits am Sonntagabend gab es einen weiteren Rücktritt: Nachdem sich die Ergebnisse des Referendums abzeichneten, warf der Vorsitzende der konservativen Nea Dimokratia (ND) das Handtuch. Er hatte das Land bis zu den Wahlen am 25. Januar regiert. Als Interimsvorsitzender der Konservativen fungiert bis zur Wahl eines neuen Parteichefs der frühere Parlamentspräsident Evangelos Meimarakis.

Elisa Hübel

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras als er sich in der Nacht von Sonntag auf Montag in einer Ansprache an das griechische Volk wandte, um das Ergebnis der Volksabstimmung zu verkünden.

Nach oben

 Warenkorb