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Griechenlands Premier Tsipras sieht Licht am Ende des Tunnels

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Griechenlands Premier Tsipras sieht Licht am Ende des Tunnels
Positiv gestimmt blickt Ministerpräsident Alexis Tsipras in die Zukunft für sein Land. Das Schlimmste sei überstanden, erklärt er im Interview mit dem Guardian. Gleichzeitig räumt er einige Fehler: „Ich hatte zu Beginn meiner Amtszeit keine Ahnung, auf was ich mich eingelassen habe und was auf uns zukommt. Mittlerweile habe ich ein anderes Bild von der Situation und fühle mich gewappnet.“
Sein größter Fehler sei die Besetzung von Schlüsselämtern gewesen, meinte er. Ein Seitenhieb auf den ehemaligen Finanzminister Janis Varoufakis? „Nein. Für die damalige Strategie der ‚Kollisionspolitik‘ war das die richtige Entscheidung“, entgegnet Tsipras auf diese Frage. Er nimmt auch Bezug auf einen angeblichen Plan zu einer Parallelwährung. Eine solche Option sei zu keinem Zeitpunkt in Betracht gezogen worden, stellte er dazu fest. „Es war nicht konkret genug. Es lohnte sich nicht darüber zu sprechen.“ Er fügte hinzu, dass er Varoufakis sehr schätze. Dessen Stärken lägen allerdings mehr in der Theorie, so die Beurteilung von Tsipras.
 
Vor der Wahl 2015 habe das Linksbündnis Syriza laut Guardian „als große Hoffnung der griechischen Nation“ gegolten. Der Premier kommentierte dazu, man habe sich gegen die von der EU verordneten Sparmaßnahmen auflehnen und die eigene Politik gestalten wollen. Doch die EU habe all diesen Plänen nach und nach einen Strich durch die Rechnung gemacht. Einiges was in den vergangenen zweieinhalb Jahren geschehen sei, sei fremdgesteuert gewesen.
 
Inzwischen sei Licht am Ende des Tunnels zu erkennen: Erstmals seit Bestehen der Links-Rechts-Regierung nehme Griechenland eine Rückkehr an die Finanzmärkte in Angriff. „Wenn sich das Land jemals wieder von Fremdgeldern entwöhnen soll, ist das eine Grundvoraussetzung“, so Tsipras: „Das ist ein wichtiger Schritt zur Selbstständigkeit.“ 
Unterdessen begann Anfang dieser Woche eine Auktion für eine fünfjährige Staatsanleihe. Die Ergebnisse der Versteigerung sollen möglicherweise schon heute bekanntgegeben werden. Es wäre Athens erste eigenständige Schuldenaufnahme auf den Finanzmärkten seit 2014, als Griechenland sich zwei Mal über den Kapitalmarkt Geld besorgte. 
 
(Griechenland Zeitung/lb; Archivfoto: © Eurokinissi) 
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