Login RSS

Weiterer gefährlicher Zwischenfall in der Ägäis Tagesthema

  • geschrieben von 
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Verteidigungsminister Panos Kammenos, der am 28. Januar 2018 einen Kranz in der Nähe der Felseninseln Imia ins Wasser warf. Damit wurden die hier im Januar 1996 durch einen Hubschrauberabsturz ums Leben gekommene griechische Offiziere geehrt. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Verteidigungsminister Panos Kammenos, der am 28. Januar 2018 einen Kranz in der Nähe der Felseninseln Imia ins Wasser warf. Damit wurden die hier im Januar 1996 durch einen Hubschrauberabsturz ums Leben gekommene griechische Offiziere geehrt.

In der Nacht vom Montag auf Dienstag hat sich kurz vor Mitternacht ein gefährlicher Zwischenfall in der Ägäis ereignet: Ein Schiff der türkischen Marine hat ein Boot der griechischen Küstenwache gerammt. Es entstand Sachschaden. Die Episode hat sich in der Nähe der unbewohnten Felseninseln Imia im Osten der Ägäis in griechischen Hoheitsgewässern abgespielt.


In dieser Region schlagen die Wellen in letzter Zeit immer höher: Erst Anfang Februar hatte Yigit Bulut, einer der Berater des türkischen Präsidenten Erdogan, damit gedroht, demjenigen Griechen, der Imia betrete, „die Beine zu brechen“.
Im Dezember 2016 hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu darauf bestanden, dass es sich bei Imia um türkisches Territorium handle. Der türkische Name für die Felseninseln lautet „Kardak“. Laut internationaler Verträge gehören diese unbewohnten Eilande aber eindeutig zu Griechenland.
Im Jahr 1996 war es wegen Imia zu einem heftigen Territorialstreit zwischen den beiden Nachbarländern gekommen. Massive Flottenverbände beider Seiten wurden schließlich in die Region beordert. Um ein Haar wäre damals die Lage eskaliert, als obendrein noch ein griechischer Militärhubschrauber abstürzte; die Besatzung fand dabei den Tod. Erst durch das Eingreifen des damaligen US-Präsidenten Clinton konnte ein Desaster buchstäblich in letzter Minute vermieden werden.
Bereits Ende Januar ist ebenfalls in griechischen Hoheitsgewässern ein Patrouillenboot der türkischen Marine nach einem gefährlichen Manöver am griechischen Kanonenboot „Nikoforos“ vorbeigeschrammt. Damals kam es nur zu unerheblichen Schäden, doch der Zwischenfall beschäftigte die Medien.
Was die Spannungen in der letzten Nacht betrifft, so wurden diese durch türkische Hubschrauber und Flugzeuge, die den griechischen Luftraum östlich von Rhodos verletzten, weiter angeheizt. Die griechische Luftwaffe sei die ganze Nacht über in erhöhter Bereitschaft gewesen, hieß es am Morgen. Zahlreiche Beobachter zeigen sich durch derartige Zwischenfälle beunruhigt. Erst unlängst hatte der US-Botschafter in Athen vor der Eventualität eines „Unfalls“ gewarnt, durch den die Lage plötzlich eskalieren könnte. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

Nach oben

 Warenkorb