Login RSS

Vereintes Vorgehen gegen neofaschistische Chryssi Avgi in Griechenland Tagesthema

  • geschrieben von 
Vereintes Vorgehen gegen neofaschistische Chryssi Avgi in Griechenland
Die aktuellen Meldungen über Verhaftungen von Parlamentariern und einfache Mitgliedern der faschistischen Partei Chryssi Avgi überschlagen sich. Die Regierung will vorverlegte Parlamentswahlen vermeiden. Ministerpräsident Samaras sandte von New York aus eine Botschaft der Hoffnung für Griechenland. Am Samstag begann die griechische Polizei in den frühen Morgenstunden mit Verhaftungen von Parlamentariern und Mitgliedern der neofaschistischen Chryssi Avgi (Goldene Morgenröte). Ausschlaggebend dafür waren gewalttätige Aktionen von Mitgliedern der Partei.
von Mitgliedern der Partei. Zwei ehemalige Mitglieder dieser Partei hatten darüber vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Sie wurden von der Justiz unter Zeugenschutz gestellt. Sie sprachen von versteckten Waffenlagern, von militärischen Ausbildungen, Nahkampftraining und anderen gegen das demokratische System gerichteten Tätigkeiten. Dabei war sogar von der Rekrutierung Minderjähriger die Rede. Außerdem wurden Geldwäsche und Schwarzgeld erwähnt, das in den Kassen der Chryssi Avgi (CA) landete. Der CA werden zudem Schutzgelderpressung und viele andere Straftaten vorgeworfen.

Auf der Suche nach einer Lösung
Unterdessen will das griechische Parlament nun die Privilegien von Parlamentariern, die unter Anklage stehen, streichen. Parlamentspräsident Evangelos Meimarakis trifft sich heute mit den Generalsekretären aller im Parlament vertretenen Parteien. Letztere sollen Vorschläge unterbreiten, wie die neue Situation bezüglich der Chryssi Avgi gehandhabt werden kann. Im Parlament wird zudem eine Gesetzesnovelle eingereicht, die die Finanzierung von Parteien stoppt, wenn mehr als 10 Prozent ihrer Parlamentarier wegen krimineller Taten verfolgt werden.
Demnächst soll auch eine Antirassismus-Gesetzesnovelle dem Parlament vorgelegt werden. Der stellvertretende Regierungschef Evangelos Venizelos hebt hervor, dass diese Gesetzesnovelle auch Paragraphen beinhalten werde, die „die Demokratie schützen".

Botschaft der Hoffnung
Unterdessen sucht die Regierung nach Rechtswegen für den Fall, dass alle CA-Parlamentarier ihre Mandate niederlegen würden. Man will vor allem Wiederholungswahlen für die Regionen, für die die betreffenden Volksvertreter kandidierten, vermeiden. Die 18 ins Parlament eingezogenen CA-Mitglieder waren im Frühsommer vorigen Jahres in 15 Wahlbezirken gewählt worden.
Die Eventualität von Neuwahlen wird von der Regierung unterdessen strikt dementiert. Ministerpräsident Antonis Samaras befindet sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in New York. In einer Rede vor den dort lebenden Auslandsgriechen vermittelte Samaras (siehe Foto) eine Botschaft der „Einheit" und der „Verurteilung der Gewalt". Er betonte, dass Griechenland zwar „schwierige Zeiten durchlebt", doch das Land werde es schon bald schaffen, „auf den eigenen Beinen zu stehen". Griechenland habe bereits den größten Weg zur Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise hinter sich und werde schon bald den „Weg aus dem Labyrinth" gefunden haben. „Niemand redet mehr von einem Grexit", sagte er, vielmehr sei Griechenland jetzt „ein Beispiel für ganz Europa". (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

Nach oben

 Warenkorb