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Corona-Rekordzahlen: angespannte Lage auf Intensivstationen Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Die Zahl der neuen Corona-Infektionen steigt in Griechenland bedenklich an. Am Dienstag (3.11.) meldete der staatliche Gesundheitsdienst 2.166 Neuinfektionen. Innerhalb von 24 Stunden starben dreizehn Menschen an den Folgen des Virus; seit dem Beginn der Pandemie beklagt Griechenland 655 Todesopfer durch Covid-19.
Auf Intensivstationen von Krankenhäusern liegen derzeit 169 Corona-Patienten. Insgesamt konnten bisher 300 Personen eine solche Station genesen verlassen.

Allein in Attika wurden am Dienstag 542 Neuinfektionen gemeldet; 30 Prozent mehr als vor einer Woche. Noch angespannter präsentiert sich die Lage in Thessaloniki. Dort wurden am Dienstag 595 Neuinfektionen registriert, das sind im Vergleich zur Bevölkerungszahl vier Mal so viele wie in Attika. Stark betroffen vom Coronavirus sind außerdem die Bezirke Rodopi und Larissa mit 108 bzw. 106 Neuinfektionen am Dienstag.
Was die Plätze auf den Intensivstationen der Krankenhäuser landesweit angeht, so handelt es sich um 997 Betten; 696 davon sind besetzt. Von dieser Gesamtkapazität sind für Corona-Patienten in ganz Griechenland 331 Betten auf Intensivstationen vorgesehen; 209 sind besetzt und 122 stehen noch zur Verfügung.
Aufgeschlüsselt nach Regionen präsentiert sich die Lage wie folgt: In Attika gibt es 359 Intensivbetten; 292 sind besetzt. Speziell für Covid-19-Patienten gibt es 140 Betten auf den Intensivstationen; 99 sind belegt. Thessaloniki verfügt über 136 Betten auf Intensivstationen; 92 wurden bereits an Patienten vergeben. Speziell für Covid-Patienten sind 83 solcher Betten vorgesehen; 63 davon sind besetzt bzw. 20 könnten noch für Schwerkranke zur Verfügung gestellt werden.
Was die in dieser Woche eingeführten Maßnahmen gegen das Virus betrifft, so müsse man nach Meinung von Beobachtern zumindest noch eine Woche abwarten, um konkrete Resultate ablesen zu können.
Regierungsmitglieder schließen mittlerweile einen lokalen Lockdown in Attika nicht aus; in dieser Region befindet sich die Hauptstadt Athen und hier lebt etwa die Hälfte der griechischen Bevölkerung.
Der Altersdurchschnitt bei den Corona-Patienten liegt bei 38 Jahren; bei den Todesfällen liegt der Altersdurschnitt bei 79 Jahren.
„Uns steht eine schwierige Zeit bevor“, stellte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Dienstag vor der Parlamentsfraktion seinen konservativen Nea Dimokratia fest.
Oppositionschef Alexis Tsipras von Bündnis der Radikalen Linken inspiziert die Situation in Thessaloniki vor Ort und beriet sich mit Vertretern des Krankenhauspersonals der Region.
Beobachter meinen, dass durch den Lockdown etwa sieben von zehn Unternehmen in Thessaloniki geschlossen bleiben. Etwa die Hälfte aller Angestellten ist von der Situation betroffen. Voraussichtlich werden im November mehr als 100 Millionen Euro Umsatz verloren gehen. Der Griechischen Vereinigung für Handel und Unternehmertum (ESEE) zufolge haben in Thessaloniki derzeit 10.047 Unternehmen den Betrieb vorübergehend eingestellt; sie beschäftigen 20.548 Arbeitnehmer. Thessaloniki erzeugt etwa 65 Prozent des Bruttoinlandproduktes der Präfektur Zentralmakedonien. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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