Login RSS

Kampf gegen neue Corona-Welle: Tausende Neuinfektionen in Griechenland Tagesthema

  • geschrieben von 
Archivfotos (© Eurokinissi) Archivfotos (© Eurokinissi)

In Griechenland steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen rasant an; vor allem die Hauptstadt Athen und Attika ist stark betroffen. Auf Intensivstationen gibt es so gut wie keine freien Plätze mehr. Nun berät die Regierung mit Experten über einen noch strengeren Lock-Down.

Am Dienstag (2.3.) wurden in Griechenland innerhalb von 24 Stunden 2.353 Personen positiv auf Covid-19 getestet. Die meisten davon in Attika: hier waren es 1.159. In Thessaloniki wurden 304 neue Fälle gemeldet und in Achaia auf der Peloponnes 112. Hoch ist die Anzahl außerdem in Larissa (90) und im Regionalbezirk Korinthia (54). Das Ergebnis beruht auf der Durchführung von 61.255 Tests im ganzen Land.

210303 Corona 3 SMALL

Kampf um Intensivstationen
Derzeit liegen 422 Patienten, die am Coronavirus erkrankt sind, auf einer Intensivstation. Ihr Altersdurchschnitt liegt bei 68 Jahren. Bei vielen von ihnen handelt es sich um Personen, die bereits eine Vorerkrankung hatten. – Seit dem Beginn der Pandemie vor einem Jahr konnten 1.364 Patienten die Intensivstation eines Krankenhauses genesen verlassen.
Am Dienstag starben 23 Patienten an den Folgen von Covid-19. Seit dem Beginn der Pandemie betrauert Griechenland 6.557 Todesopfer.
Unter diesen Umständen werden auch die freien Betten auf den Intensivstationen des Landes rar. Am Dienstag waren diese um bis zu 93 Prozent belegt, heißt es aus Krankenhauskreisen. In einigen Spitälern soll es überhaupt keine freien Intensivplätze mehr gegeben haben. Aus diesem Grund werden in einigen Fällen Patienten, die nicht am Coronavirus, sondern an anderen Krankheiten leiden, in private Krankenhäuser eingeliefert.

210303 Corona 5 SMALL

Impfbereitschaft in der Bevölkerung
Für ihren täglichen Einsatz gegen die Corona-Pandemie bedankte sich am Dienstag Premierminister Kyriakos Mitsotakis beim Krankenhauspersonal und den Ärzten während eines Besuches in dem für Attika zuständigen Krankenhaus „Sotiria“. Zufrieden zeigt er sich darüber, dass immer mehr Bürger die Bereitschaft zeigen, sich gegen das Virus impfen zu lassen.
Bis Ende März sollen 1.750.000 Impfungen gegen das Coronavirus durchgeführt worden sein. Das stellte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias in einem Interview fest. Demnach sollen bereits im Mai alle Bürger, die über 60 Jahre alt sind, geimpft worden sein.

210303 Corona 4 SMALL

Unser Foto (© Pressebüro des Premierministers / Dimitris Papamitsos) zeigt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Dienstag im Krankenhaus „Sotiria“.

Strenger Lock-Down erwartet
Seine Befürchtung, dass die Ärzte in den öffentlichen Krankenhäusern schon bald entscheiden müssten, wer behandelt werden könne und wer nicht, brachte Oppositionschef Alexis Tsipras zum Ausdruck. Der Vorsitzende vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) stellte am Dienstag einen Plan seiner Partei für das staatliche Gesundheitswesen vor. Dabei erklärte er u. a., dass die öffentlichen Ausgaben für die Gesundheit in Griechenland weit unter dem EU-Durchschnitt liegen. Optimistisch zeigte sich Tsipras jedoch, dass sich die Situation an der Corona-Front im Sommer und vor allem im Herbst verbessern werde.
Bis dahin sei jedoch zunächst mit einer Verschlechterung zu rechnen. Experten werden sich am heutigen Mittwoch mit Regierungsvertretern an einen Tisch setzen, um über die derzeitige Situation zu beraten. Zur Sprachen kommen dürfte ein noch strengerer Lock-Down für die kommenden zwei Wochen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

 

Nach oben

 Warenkorb