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Strengere Ausgangsbeschränkungen in Griechenland für zwei Wochen Tagesthema

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Unsere Archivfotos (© Eurokinissi) entstanden auf der Peloponnes. Unsere Archivfotos (© Eurokinissi) entstanden auf der Peloponnes.

Der seit Anfang November geltende Lockdown wurde in Griechenland verschärft. Die neue Regelung gilt vorerst bis zum 16. März. Ziel ist es, eine sich abzeichnende rapide Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Am Mittwoch (3.3.) wurden 2.702 neue Corona-Fälle gemeldet; 40 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Zudem werden die verfügbaren Betten auf den Intensivstationen des Landes immer knapper.

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Der neuen, verschärften Regelung zufolge dürfen die Bürger vorerst nur in ihrer Wohngegend zum Einkaufen gehen, die maximale Entfernung von der Wohnung zum Geschäft wurde mit zwei Kilometern angegeben. Das gleiche gilt für den Besuch bei einer Bank oder bei sonstigen Behörden. Auch Sport darf nur noch in der Umgebung des Wohnortes und nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchgeführt werden; eine bisher in vielen Fällen übliche Anfahrt mit Kraftfahrzeug zum Ort der sportlichen Betätigung – etwa für Bergwanderungen oder Winterschwimmen – ist damit für die meisten Menschen nicht mehr möglich.
Wer „Menschen in Not“ helfen will, muss das im Fall einer Kontrolle genauer nachweisen bzw. begründen können. Nach wie vor müssen die Bürger ihre geplanten Aktivitäten unter der Nummer 13033 im Mobilfunknetz per SMS anmelden; bei dieser Meldung fallen keine Gebühren an.

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Alarmstufe „Dunkelrot“ gilt nun für die Gebiete Attika, Achaia, Arkadien, Thessaloniki, Lefkada, Fthiotida, Argolis, Korinthia, Thesprotia, Arta, Samos, Böotien, Chios, Ätoloakarnania, Rhodos, Heraklion und Euböa. Aufgrund eines starken Erdbebens, das sich am Mittwoch in Mittelgriechenland ereignete – es erreichte die Stärke sechs auf der Richterskala – werden die strengen Ausgangsbeschränkungen in der Erdbebenregion um Larissa erst am Samstag, dem 6. März, in Kraft gesetzt. Viele Bürger mussten aufgrund mehrerer stärkerer Nachbeben die letzte Nacht im Freien oder in Zelten verbringen, die zum Teil beheizt wurden.
Premierminister Kyriakos Mitsotakis versuchte, die Menschen in den besonders betroffenen Regionen mit den Worten „Wir stehen am Anfang vom Ende“ aufzumuntern. Mit Blick auf das gesamte Land erklärte er, dass bereits eine Million Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht worden seien. Außerdem würde das gute Wetter ab April für einen Rückgang des Virus sorgen, so der Premier.
Finanzminister Christos Staikouras erklärte, dass der strenge Lockdown den griechischen Fiskus bis zum 16. März 1,2 Milliarden Euro kosten werde.
Der Pressesprecher der größten Oppositionspartei des Landes SYRIZA Nasos Iliopoulos sprach von einem „politisch gefährlichen Premierminister“. Bei dieser Einschätzung berief er sich darauf, dass Mitsotakis die Situation im öffentlichen Gesundheitssektor „nicht verstanden hat oder nicht verstehen will“. Außerdem kritisierte Iliopoulos, dass zu wenige vorbeugende Maßnahmen in den öffentlichen Nahverkehrsmitteln und an den Arbeitsplätzen getroffen worden seien. Was die Impfungen angeht, so sprach Iliopoulos von „einem Handel mit der Hoffnung durch die Regierung“. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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