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Verhaltener Start für den Tourismus: „Hellas entfaltet seine Segel“ Tagesthema

Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden auf der Insel Santorini. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden auf der Insel Santorini.

Es war das erste Wochenende in diesem Jahr, an dem die griechische Bevölkerung wieder ungehindert im Inland verreisen durfte. Unter dem Strich fiel der Ansturm an den Mautstationen, Häfen und Flughäfen zwar gemäßigter aus, als von vielen Beobachtern zunächst befürchtet. Aber dennoch: An den Mautstationen von Elefsina und Afidnes in Richtung Peloponnes bzw. Nordgriechenland stauten sich bereits am Freitag (14.5.) doppelt so viele Pkw als in der Woche zuvor.

Insgesamt passierten am Wochenende 65.385 Kraftfahrzeuge dieses Nadelöhr für den Fernverkehr. Gefragt waren auch Fahrten mit Überlandbussen der Genossenschaft KTEL. Von der nordgriechischen Metropole Thessaloniki auf die Halbinsel Chalkidiki etwa nahm die Zahl der verkauften Tickets um ein Drittel zu.
Am Samstag haben acht Passagierschiffe von Piräus aus in Richtung zu den Inseln der Ägäis abgelegt; von den beiden attischen Häfen Rafina und Lavrion aus sind jeweils fünf Schiffe zu diesen Destinationen gefahren. Um einer möglichen Ausbreitung von Covid-19 vorzubeugen, dürfen derzeit nur 80 bzw. 85 Prozent der im Normalfall zulässigen Höchstzahl von Passagieren an Bord der Fähren.

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Der Minister für Handelsschifffahrt Jannis Plakiotakis erklärte, dass sich sowohl die Besatzungsmitglieder als auch die Passagiere bisher an die Corona-Maßnahmen gehalten haben. Dies würde die Schiffsreisen „angenehm und sicher“ gestalten, warb Plakiotakis.
Auch Tourismusminister Charis Theocharis meldet sich zu Wort. Während einer Pressekonferenz frohlockte er mit poetischen Worten: „Wir entfalten unsere Segel.“ Nun rücke Hellas wieder als eine Destination der Gastfreundschaft, der Sicherheit, der natürlichen Schönheit, der Kultur und der Gastronomie in den Vordergrund, so der Minister. Landesweit würden 35 Hotels eröffnet, damit Besucher mit Corona-Infektionen dort in Quarantäne kommen könnten.
Der Generalsekretär der griechischen Fremdenverkehrszentrale (EOT) Dimitris Frangakis erklärte seinerseits, dass Hellas 22,9 Millionen Euro für seine touristische Kampagne ausgeben werde.
Der eigentliche Ansturm der Urlauber werde erst zwischen Ende Juni und Anfang Juli erwartet. Das stellte der Vorsitzende des Verbandes der Griechischen Touristikunternehmen (SETE) Jannis Retsos fest. Selbst die Annahme, dass man 40 Prozent der Einnahmen des Jahres 2019 durch den Tourismus erwirtschaften könne, sei sehr optimistisch.
Die größte Hoffnung legen Vertreter der Branche nach wie vor auf Reisende aus Deutschland. 2019 hatten vier Millionen Deutsche ihren Urlaub in Griechenland verbracht; sie ließen rund drei Milliarden Euro zurück. 2020 gingen sowohl Ankünfte als auch Einnahmen aus Deutschland um mehr als 60 Prozent zurück. Auf erhöhtes Interesse stößt Griechenland als Reisedestination derzeit vor allem auch in den USA und Frankreich.

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Langsam kommt auch der Flugverkehr aus anderen Ländern wieder in die Gänge. Am Freitag landeten 16 Auslandsflüge auf dem internationalen Athener Flughafen „Eleftherios Venizelos“; in Heraklion auf Kreta kamen 14 Flieger an. Innerhalb von vier Tagen wurden in der kretischen Stadt an die 10.000 Fluggäste u. a. aus Deutschland, der Schweiz, Belgien und Frankreich begrüßt. Am Mittwoch (19.5.) will Premierminister Kyriakos Mitsotakis den von der deutschen Fraport aufgewerteten internationalen Flughafen von Thessaloniki „Makedonia“ feierlich einweihen. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

 

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