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Auf Freundschaftskurs mit der Republik Nordmazedonien Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) zeigen Außenminister Nikos Dendias während seines offiziellen Besuchs in Nordmazedonien. Unsere Fotos (© Eurokinissi) zeigen Außenminister Nikos Dendias während seines offiziellen Besuchs in Nordmazedonien.

Am Dienstag (31.8.) statte der hellenische Außenminister Nikos Dendias Skopje einen offiziellen Besuch ab. Er traf sich mit der gesamten politischen Führungsspitze. Auf dem Gesprächstisch lagen etwa die EU-Perspektive des Nachbarlandes, die Verbesserung der bilateralen Beziehungen als auch die vor knapp drei Jahren erfolgte Lösung der Namensfrage der Republik.

Bei einem Treffen zwischen dem griechischen Außenminister Nikos Dendias und dem Ministerpräsidenten der Republik Nordmazedonien Zoran Zaev am Dienstag (31.8.) wurde die Stärkung des politischen Dialoges der beiden Nachbarländer hervorgehoben. Ziel der Gespräche sei vor allem die Festigung der Freundschaft und des Vertrauens, erklärte Zaev im Anschluss. Auf dem Gesprächstisch lagen außerdem die EU-Perspektive Skopjes sowie eine noch engere wirtschaftliche Kooperation der beiden Balkanländer. Eingeladen worden war Dendias von seinem Amtskollegen Bujar Osmani.

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„Engster Verbündeter“
Gegenüber Osmani sagte der Athener Chefdiplomat: „Griechenland will und kann der engste Verbündete und beste Freund Nordmazedoniens werden.“ Hellas liege sehr viel an der Stabilität, der Sicherheit und dem Wohlstand der dortigen Bevölkerung. Dendias erinnerte daran, dass griechische Unternehmen bereits mehr als eine halbe Milliarden Euro in Nordmazedonien investiert und damit mehr als 20.000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Der bilaterale Handel belaufe sich auf einen Wert von 800 Millionen Euro. Er erinnerte auch daran, dass Griechenland im Zuge der Corona-Pandemie mehr als 120.000 Impfdosen an das Nachbarland gespendet hat.
Zufrieden zeigte er sich vor allem über die Tatsache, dass von der Regierung Nordmazedoniens anerkannt worden sei, dass man mit König Philipp II. (um 382 v. Chr.-336 v. Chr.), dem Vater von Alexander dem Großen, der in der Region vor mehr als 2.300 Jahren geherrscht hatte, nicht verwandt sei. Dabei begrüßte er die Namensänderung des archäologischen Museums sowie einer zentralen Verkehrsader und der entsprechenden Straßenschilder an den Landesgrenzen Nordmazedoniens – benannt waren diese nach Alexander dem Großen (356 v. Chr.- 323 v. Chr.), was vor allem bei Besuchern bzw. Touristen zu falschen Schlussfolgerungen führen konnte.

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Langanhaltender Streit
Zwischen den beiden Ländern herrschte über mehr als zweieinhalb Jahrzehnte ein heftiger Disput um den Begriff „Mazedonien“ bzw. „Makedonien“ und der damit verbundenen Herkunft Alexanders des Großen, der auch als Alexander III. von Makedonien in die Geschichtsbücher einging.
Erst im Sommer 2018 konnte sich die damalige Regierung unter dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) mit Zaev auf einen Namen für das Nachbarland einigen. Den beiden Politikern wurde für diesen mutigen Schritt am Samstag (28.8.) in Münster der Preis des Westfälischen Friedens verliehen.
Das Vertragswerk sieht vor, dass es zu keinen Gebietsansprüchen auf die nordgriechischen Regionen Makedonien kommen kann und dass die Herkunft der jeweiligen Bevölkerung klargestellt wird. Die amtierende konservative Regierungspartei Nea Dimokratia hatte sich – damals in der Rolle der Opposition – entschieden gegen diese Lösung der Namensfrage gestellt und damit vor allem auch eine politisch wichtige Klientel von Wählern zufrieden gestellt. Dendias verwies nun in Skopje darauf, dass der damals unterzeichnete Vertrag auch vollständig eingehalten werden müsse und dass es noch Spielraum für eine adäquate Umsetzung gebe.
In Skopje traf sich Dendias außerdem mit Staatspräsident Stevo Pendarovski, der in etwa einem Monat Athen einen offiziellen Besuch abstatten wird.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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