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Kontroverse über das Wahlergebnis im Stammgebiet der muslimischen Minderheit

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Dorf Sminthi bei Xanthi in Nordgriechenland. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Dorf Sminthi bei Xanthi in Nordgriechenland.

Das türkische Konsulat soll bei den Parlamentswahlen am 21. Mai in die Wahl eines Kandidaten der Opposition im nordgriechischen Regionalbezirk Rhodopi eingegriffen haben.

Dies erklärte der bisherige Premierminister Kyriakos Mitsotakis (2019-2023) in einem Interview gegenüber der Zeitung „Proto Thema“, das an diesem Wochenende veröffentlicht wurde. Dies sei ein Problem, schlussfolgerte der Konservative, denn ein fremdes Land dürfe sich nicht offen für einzelne Kandidaten für das griechische Parlament aussprechen. Dies gehe mit einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes einher. Er machte zudem darauf aufmerksam, dass die Mitglieder der muslimischen Minderheit öfters als „Hebel“ benutzt würden, um „Probleme in Griechenland“ zu erzeugen.
Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), Griechenlands größte Oppositionspartei, sprach hingegen von einem „gefährlichen Spiel“, das Mitsotakis mit der muslimischen Minderheit treibe. Das Statement von Mitsotakis sei „schädlich“, so die Einschätzung. Außerdem würde Mitsotakis mit seiner Haltung die Mitglieder der muslimischen Minderheit beleidigen, konstatierte das Linksbündnis.
Bei den Parlamentswahlen vom 21. Mai hatten 33,18 % der Bevölkerung in Rhodopi SYRIZA ihre Stimme geschenkt. Es folgte die ND von Mitsotakis mit 27,06 %. Dies war der einzige Wahlbezirk, in dem SYRIZA bei den Parlamentswahlen im Mai einen Vorsprung vor der konservativen ND herausarbeiten konnte.
Die Muslime Thrakiens sind als religiöse Minderheit anerkannt. Sie setzt sich zusammen aus türkischstämmigen Griechen, Pomaken und Roma.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte ihre Anzahl während eines offiziellen Besuchs im Jahr 2017 in der Region auf 150.000 Mitglieder geschätzt. Sie würden eine „Brücke zwischen Griechenland und der Türkei bilden“, so Erdogan. (Griechenland Zeitung / eh)

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