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Protest in Athen: Reduzierung der Flüchtlinge auf Inseln gefordert Tagesthema

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Unser Archivfoto entstand am 18. Juli 2017 vor dem Flüchtlingscamp Moria auf der Insel Lesbos. Unser Archivfoto entstand am 18. Juli 2017 vor dem Flüchtlingscamp Moria auf der Insel Lesbos.

Vertreter der Inseln Lesbos, Chios und Samos führen am Dienstagmittag im Zentrum Athens eine Demonstration durch. Treffpunkt ist das Migrationsministerium am Klafthmonos-Platz. Ihr Hauptmotto lautet: „Keine eingesperrten Menschen, keine verzweifelten Insulaner“. Damit wollen sie daran erinnern, dass auf den Inseln der Ägäis mehr als 15.000 Asylsuchende untergebracht sind. Allein auf Lesbos leben derzeit mehr als 8.000 von ihnen, auf Chios 2.600 und auf Samos weitere 2.200. Weitere 2.000 Immigranten halten sich auf Leros und Kos auf.

Sie alle warten darauf, dass ihr Asylantrag angenommen wird. Sollte dies der Fall sein, werden sie in ein anderes Land der EU übersiedelt. Falls entschieden werden sollte, dass sie kein Recht auf Asyl haben, werden sie entweder repatriiert, oder sie müssen zurück in der Türkei, von deren Küste sie in der Regel mit Booten nach Griechenland gekommen sind. Diese Regelung ist in einem Pakt vorgesehen, den die EU mit der Türkei im Frühling 2016 vereinbart hat.
In der Praxis sieht die Situation jedoch so aus, dass diese Menschen oft mehr als sechs Monate auf eine Entscheidung warten müssen. Nur besonders schwache Gruppen haben eine Chance, früher auf das griechische Festland reisen zu dürfen.
Die Insulaner wollen durch ihre Kundgebung in Athen verhindern, dass die seit zwei Jahren akute Flüchtlingskrise für sie ein Dauerzustand wird. Die Demonstration wird vom Zentralverband der Griechischen Gemeinden unterstützt. Auch die Bewohner anderer Inseln wollen sich solidarisch verhalten. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

 

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