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Nach Regenfällen: Immigranten demonstrieren auf Nationalstraße

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Zu einem Protest von etwa 100 Immigranten und Asylsuchenden ist es am Montag auf der Nationalstraße zwischen Athen und Lamia in der Nähe des mittelgriechischen Ortes Malakasa gekommen. Darunter sind auch viele Kinder und ältere Menschen gewesen. Für etwa zwei Stunden ist die Nationalstraße in beiden Fahrtrichtungen für den Verkehr gesperrt gewesen, es bildeten sich lange Verkehrsstaus.


Die Demonstranten wollten ursprünglich eine Sitzblockade durchführen, doch es ist zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Bilder im Fernsehen zeigen junge Demonstranten, die Steine gegen die Ordnungshüter werfen. Letztere reagierten mit dem Einsatz von Tränengas.
Der Protest richtete sich in erster Linie gegen die Lebensbedingungen im naheliegenden Aufnahmezentrum von Malakasa. Hier leben etwa 120 Personen in Zelten. Durch starke Regenfälle und Hagel am Montag wurden einige Zelte überflutet; persönliche Gegenstände seien dadurch zerstört worden. Zudem müsse das Kanalisationssystem der Anlage dringend gewartet werden, teilten die Demonstranten mit.
Etwa 600 bis 700 weitere Personen verschiedener Herkunft leben mittlerweile im gleichen Camp in Wohncontainern. Sie alle wurden von den Inseln im Osten der Ägäis aufs griechische Festland gebracht, um Lager etwa auf Chios, Lesbos, Samos, Kos und Leros zu entlasten. Zwischen dem 23. Juli und dem 26. August sind 2.837 Personen aufs Festland umgesiedelt worden. Doch im gleichen Zeitraum sind 3.651 Neuankömmlinge von der türkischen Küste aus auf diesen Inseln angekommen. Insgesamt werden auf diesen Eilanden derzeit knapp 19.000 Personen untergebracht; die eigentliche Kapazität ist lediglich für 10.000 Menschen ausgelegt. Im Normalfall haben sie einen Antrag auf Asyl gestellt. Das Verfahren kann jedoch u. a. aufgrund mangelnden Personals mehrere Monate dauern. Personen bzw. Familien, die ein Anrecht auf Asyl haben, werden anschließend von anderen Ländern der EU aufgenommen. Wer keinen begründeten Anspruch auf Asyl hat, muss im Rahmen des EU-Türkei-Paktes zurück in die Türkei gebracht werden. (Griechenland Zeitung / eh)

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