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„Okeanis“: Schlimmstes Unwetter seit Jahrzehnten auf Kreta Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Wochenende bei Heraklion auf Kreta. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Wochenende bei Heraklion auf Kreta.

Das Unwetter Okeanis wütet auch noch am Dienstag auf der Insel Kreta; allerdings ist Wetterbesserung angesagt. Betroffen ist vor allem der Westen des Eilands. Ein 61jähriger Mann wird noch immer vermisst. Sein Pkw wurde vor einem Abgrund in den Bergen zwischen Vamos und Sfakia gefunden; von dem als Hirten tätigen fünffachen Familienvater fehlt noch immer jede Spur.

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Zudem wurde eine mehr als hundert Jahre alte Steinbrücke bei Keritis, ebenfalls im westlichen Teil Kretas, von den Fluten eines Flusses fortgerissen. Die Brücke wurde 1908 gebaut und galt als architektonisches Denkmal; neun weitere Brücken wurden entweder zerstört oder schwer beschädigt. Das Militär will nun auf der Insel mehrere provisorische Brücken errichten. Mehrere Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Zehn Menschen mussten aus Pkw’s befreit werden, die durch Erdrutsche auf dem Straßennetz stecken geblieben sind. Infrastrukturminister Christos Spirtzis kündigte an, dass zehn Millionen Euro für die Beseitigung der Schäden auf der Insel zur Verfügung gestellt würden. Der Präfekt Kretas Stavros Arnaoutakis fordert mindestens 100 Millionen Euro, die für diesen Zweck eingesetzt werden müssten.

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Selbst US-Präsident Donald Trump war vom Unwetter betroffen. Griechischen Medienberichten zufolge musste seine Reise nach Vietnam – wo er sich am Mittwoch und Donnerstag mit dem „Obersten Führer“ Nordkoreas Kim Jong-un treffen will – wegen des Unwetters umgeleitet werden. In Souda, wenige Kilometer östlich von Chania, verfügen die US-Amerikaner über eine Militärbasis, die sie normalerweise für derartige Reisen zum Auftanken der Air Force One nutzen.

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Kreta ist bereits Mitte Februar von einem ähnlichen Unwetter heimgesucht worden. Schäden entstanden durch starke Regenfälle auch auf der Insel Santorin, die etwa 100 Kilometer von Heraklion entfernt liegt. Griechische Medien sprechen von einer „biblischen Katastrophe“; eine ähnliche habe es seit 50 Jahren auf Kreta nicht mehr gegeben. Aus Sicherheitsgründen blieben mehrere Schulen vor allem in Chania und Rethymnon geschlossen. Ab Dienstag ist mit einer Wetterverbesserung zu rechnen. (GZ/eh)

 

 

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