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Athener Schienenverkehr reagiert mit Streik auf Unfalltod eines Kollegen Tagesthema

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Am heutigen Freitag (18.11.) werden in Athen keine Öffentlichen Schienenverkehrsmittel unterwegs ein. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die zentrale Station der Linie 1 am Omonia-Platz. Am heutigen Freitag (18.11.) werden in Athen keine Öffentlichen Schienenverkehrsmittel unterwegs ein. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die zentrale Station der Linie 1 am Omonia-Platz.

Zu schweren Verkehrsbehinderungen wird es am heutigen Donnerstag (18.11.) im Athener Großraum kommen. Grund dafür ist ein 24-stündiger Streik des Personals im Städtischen Schienenverkehr (STASY). Vom Ausstand betroffen sind sowohl die U-Bahn (Metro und Ilektriko) als auch die Straßenbahn (Tram).

Die Busse und O-Busse beteiligen sich mit Arbeitsniederlegungen bis 9 Uhr früh bzw. ab 21 Uhr abends.
Der Beschluss zu dieser spontanen Protestaktion der Arbeitnehmer wurde als Reaktion auf einen Arbeitsunfall am Dienstagmorgen auf der Linie 1 (Ilektriko) zwischen Kifissia und Piräus gefasst, bei dem ein Lokführer ums Leben gekommen ist. Bei Gleisarbeiten in den Morgenstunden hatten die Bremsen an einer Wartungsdraisine versagt, die danach mit hoher Geschwindigkeit unkontrolliert vom nördlichen Vorort Kifissia Richtung Zentrum donnerte. Um sich zu retten, mussten die insgesamt sieben mitfahrenden Arbeiter von der Draisine springen. Drei wurden verletzt, der 41-jährige Lokführer, der als letzter das Schienenfahrzeug verließ, erlag wenig später seinen Verletzungen. Dem Anwalt des Verstorbenen zufolge soll der Zug in der Station von Agios Nikolaos mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h auf Waggons, die als Prellbock dienten, aufgeprallt sein. Bei der Draisine hatten offensichtlich sowohl die Normalbremsen als auch die manuell zu bediendenn Ersatzbremsen versagt.
„Das tragische Unglück reiht sich ein in eine Reihe anderer Arbeitsunfälle, bei denen Arbeitnehmer auf dem Altar des Gewinns unkontrollierter Privatinteressen geopfert werden“, heißt es in einer Aussendung der STASY-Gewerkschafter. Sie wollen sich mit dem Streik von einem Kollegen verabschieden, gleichzeitig fordern sie jedoch auch, dass die Ursachen des Unglücks lückenlos aufgeklärt und die Schuldigen daran bestraft werden. U. a. stellen sie die Frage, ob das verantwortliche Unternehmen alle Sicherheitsvorschriften eingehalten hat. Griechischen Pressemeldungen zufolge führt die Schienenbearbeitungsarbeiten für die STASY eine in Norddeutschland ansässige Firma durch. (Griechenland Zeitung / rs)

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