Wegen der zahlreichen Brände herrscht in Griechenland nach wie vor der Ausnahmezustand. Die größten Probleme bereiten am heutigen Mittwoch die Feuer bei der Hafenstadt Patras (Achaia), im westgriechischen Preveza, wo die Feuerfront 30 Kilometer betragen soll, sowie auf den Inseln Chios (Ostägäis), Zakynthos und Kefalonia (Ionische Inseln).
Äußerst prekär sei die Lage bei der Siedlung Sychena im Nordosten des Zentrums von Patras sowie in Kato Achaia südlich der Stadt. Dort allein seien, so der Sprecher der Griechischen Feuerwehr Vassilis Varthakojannis, dreizehn Flugzeuge und zehn Hubschrauber für die Brandbekämpfung aus der Luft im Einsatz. Das Land sei im Moment mit 109 Bränden konfrontiert, sagte Varthakojannis am Mittwochabend. „In den letzten 24 Stunden sind 48 neue Waldbrände bzw. Brände bei landwirtschaftlichen Flächen ausgebrochen, von denen 38 sofort bekämpft werden konnten“, betonte der Sprecher. Der Griechische Rettungsdienst EKAV musste wegen der Feuer insgesamt 71 Krankentransporte durchführen. Gesundheitsminister Adonis Georgiadis gab am Mittwoch auch die vorsorgliche Evakuierung des Kinderkrankenhauses Karamandaneio im Osten von Patras bekannt. Er sprach von insgesamt zwölf Patienten, die an andere Insitutionen überführt worden seien. Medienberichten zufolge hat die Griechische Polizei am Mittwoch unterdessen einen 25-jährigen Mann festgenommen. Er wird verdächtigt, versucht zu haben, bei einem Altersheim von Patras einen Brand zu legen. Die Webseite reporter.gr sprach in einem Bericht bereits davon, dass bisher mindestens 10.000 Hektar verbrannt seien. Auch der morgige Donnerstag (14.8.) dürfte keine Entspannung bringen: In zahlreichen Regionen des Landesgebiets besteht nach wie vor hohe Brandgefahr. Der Sprecher der Feuerwehr richtete einen eindringlichen Appell an die Bewohner, alles zu vermeiden, was ein Feuer verursachen könnte. (Griechenland Zeitung / Robert Stadler)