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Streit zwischen Ministerium und Opposition um Unwetter auf der Akropolis Tagesthema

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Foto (© yppo): Dies war laut Kulturministerium der Zustand auf der Akropolis vor den jüngsten Eingriffen. Foto (© yppo): Dies war laut Kulturministerium der Zustand auf der Akropolis vor den jüngsten Eingriffen.

Was passierte bei dem Unwetter „Ballos“ Mitte Oktober auf der Akropolis? Um dieses „Malheur“ ist zwischen Regierung und Opposition ein Streit entbrannt. Wie berichtet waren am 14. und 15. Oktober im Athener Zentrum 182 Millimeter Niederschlag gemessen worden, was etwa einem Drittel der üblichen Jahresmenge entspricht.

Kulturministerin Lina Mendoni gab vorige Woche ein Interview im Frühstücksfernsehen des Privatsenders „Skai“, worin sie voller Stolz darauf verwies, dass es „vielleicht das erste Mal (war), dass die Akropolis nicht überschwemmt wurde, in dem Sinne, dass das Wasser links und rechts überläuft oder die Werkstätten unter Wasser stehen, die es dort oben gibt.“
Die Oppositionspartei SYRIZA reagierte prompt. Die kulturpolitische Sprecherin der Partei, Sia Anagnostopoulou, brachte am folgenden Tag die Sache vors Parlament und berief sich auf ein Video, das die Runde im Internet gemacht hatte. Zumindest die Behauptung von Mendoni, dass die Werkstätten nicht gelitten hätten, wird durch die Aufnahmen eindeutig widerlegt. Sie zeigen eine solche Werkstatt, wo es durch die Decke tropft, der Boden steht teils unter Wasser. Bilder aus dem Außenbereich gibt es dagegen kaum, und sie sind wenig aussagekräftig, da es gerade heftig regnet. Anagnostopoulou sprach von „zerstörten Werkzeugen“ und bot der Ministerin an, ihr das Video zu zeigen.
Diese warf der Opposition ihrerseits „Dreistigkeit“ und „Fake News“ vor. Die Leiterinnen der Ämter für die Altertümer auf der Akropolis und der Stadt Athen hätten vielmehr bestätigt, dass es keine Überschwemmungen gegeben habe. Kurz darauf reichte das Ministerium eine entsprechende Pressemitteilung nach, wo auch die Behauptung wiederholt wird, dass keine Werkstätten überschwemmt worden seien. Die Mitteilung des Ministeriums begleiten Fotos von Überschwemmungen aus den Jahren 2013 bis 2019 und Videos, die einerseits zeigen sollen, wie das Wasser unterhalb des Felsens kanalisiert abläuft, und andererseits, wie es vorher war. Hier stürzen tatsächlich regelrechte Wasserfälle an der Nordseite des Felsens herab. Eine Aufnahme vom Plateau mit den Monumenten während des letzten Wolkenbruchs blieb das Kulturministerium allerdings schuldig. (GZak)

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