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Giannis Smaragdis wurde der Ioannis-Kapodistrias-Preis verliehen Tagesthema

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Foto (©ek): Szene aus seinem Film „Nikos Kazantzakis“ Foto (©ek): Szene aus seinem Film „Nikos Kazantzakis“

Die Akademie griechischer Kunstpreise (Ακαδημία Ελληνικών Βραβείων Τέχνης) hat den renommierten Regisseur Giannis Smaragdis als „Persönlichkeit des Jahres 2022“ mit dem Ioannis-Kapodistrias-Preis geehrt.

Die erstmals verliehene Auszeichnung soll künftig jedes Jahr an einen griechischen Kunstschaffenden von internationalem Rang vergeben werden, der sich mit seiner Arbeit um die Förderung griechischer Werte verdient gemacht hat. Für Smaragdis, der in seinem Werk die griechische Identität und Kultur aber auch den orthodoxen Glauben immer wieder hervorhebt und unterstreicht, gilt dies in besonderer Weise.


Internationale Aufmerksamkeit


Der vielfach preisgekrönte und international hochgeschätzte Regisseur wurde 1946 auf Kreta geboren und wuchs in Heraklion auf. Später studierte er Regie in Griechenland und Paris und bereits sein erster, 1972 gedrehter Kurzfilm „Δύο τρία πράγματα“ („Zwei, drei Dinge“) wurde in Athen und Montreal ausgezeichnet. Am Anfang seiner eigentlichen Laufbahn stand 1981 dann der Film Καλή σου νύχτα, κυρ’ Αλέξανδρε... („Gute Nacht, Herr Alexandros...“), der dem Leben und Werk des bedeutenden Schriftstellers Alexandros Papadiamantis gewidmet ist und auch außerhalb Griechenlands im Fernsehen sowie von verschiedenen Kultureinrichtungen gezeigt wurde.
Internationale Aufmerksamkeit errang auch der offiziell auf mehr als 50 Festivals vertretene Film „Καβάφης“ („Kavafis“) aus dem Jahre 1996, der sich mit dem herausragenden Dichter Konstantínos Kavafis beschäftigt und gerade in Griechenland ein enormer Publikumsmagnet war. Den Soundtrack zum Film schuf der erst kürzlich verstorbene Komponist Vangelis Papathanassiou („Vangelis“), der auch die Musik zu „El Greco“ schrieb. Mit dem vielbeachteten Film über den Maler Dominikos Theotokopoulos gelang Smaragdis, der eng mit Vangelis befreundet war, 2007 der endgültige Durchbruch auf der internationalen Bühne. Das Werk bekam weltweit wiederum zahlreiche Preise und wurde allein in Griechenland von mehr als 1,2 Millionen Zuschauern gesehen.
Auf die internationale Koproduktion „Ο Θεός αγαπάει το χαβιάρι“ („Gott liebt Kaviar“, 2012) über den Freiheitskämpfer und Nationalhelden Ioannis Varvakis folgte 2017 „Καζαντζάκης“ („Kazantzakis“). Auch dieser Film, der sich mit dem Leben des großen Schriftstellers Nikos Kazantzakis beschäftigt, machte weltweit Furore und untermauerte ein weiteres Mal den Ruf des Regisseurs.


Erstes Staatsoberhaupt Griechenlands

Zur Zeit arbeitet Smaragdis, der auch Ehrenmitglied der „Directors Guild of America“ ist, einer Vereinigung US-amerikanischer Regisseure, an einem neuen Film über Ioannis Kapodistrias, das erste Staatsoberhaupt des von den Türken befreiten Griechenland. Nach eigener Aussage möchte er mit diesem Werk das griechische Nationalbewusstsein sowie den orthodoxen Glauben stärken und festigen. Ursprünglich sollten Teile des Films auch in Russland gedreht werden, infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine sind diese Pläne jedoch vom Tisch. „Man kann nicht mit einem Land zusammenarbeiten, das in ein europäisches Land eingefallen ist“, erklärt der Regisseur seine Haltung. Trotz der Notwendigkeit, nach alternativen Drehorten suchen zu müssen, soll der Film 2023 fertiggestellt werden.

(Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)

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