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Griechenland: Zwischenfälle mit Migranten auf Lesbos und Kos Tagesthema

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Griechenland: Zwischenfälle mit Migranten auf Lesbos und Kos

EU-Kommissionsvize Timmermans und Innenkommissar Avramopoulos auf Kos

Die Lage auf den ostägäischen Inseln wird angesichts des unkontrollierten Zustroms von Flüchtlingen und Armutsmigranten immer brisanter. Am Donnerstagabend und Freitagmorgen kam es auf den Inseln Kos und Lesbos zu schweren Zwischenfällen.


Im Hafen von Mytilini auf Lesbos versuchten rund eintausend Migranten vor allem aus Afghanistan am Freitagmorgen, die Passgierfähre „Blue Star 1“ zu entern. Sie hätten dabei „Athen! – Athen!“ skandiert, berichteten griechische Medien. Die Polizei setzte Blendschockgranaten ein, um die aufgebrachten Flüchtlinge in Schach zu halten. Die Besatzung schloss die Heckklappen und verhinderte so den Sturm auf die Fähre; es blieben aber auch zahlreiche Passagiere außen vor, bis sich die Lege beruhigt hatte.
Auf der Touristeninsel Kos, einem weiteren Brennpunkt der Flüchtlingsproblematik, kam es am Donnerstagabend zu Zusammenstößen zwischen „aufgebrachten Bürgern“ und Migranten. Wie lokale Medien melden, begannen die Zwischenfälle mit verbalen Auseinandersetzungen zwischen den zumeist jungen angeblichen Wutbürgern und den Migranten vor der Polizeistation von Kos. Anschließend sei es zu einer Steinschlacht gekommen. Den Versuch der Flüchtlinge, sich in die Polizeistation zu retten, hätten die Beamten mit Reizgas abgewehrt. Die Zwischenfälle hätten sich zwei Stunden lang an der Strandpromenade von Kos fortgesetzt. Der Stadtratsvorsitzende der Insel, Nikos Mylonas, wurde verbal angegriffen, als er einen verletzten Migranten in Schutz nehmen wollte. Auf die Seite der Flüchtlinge hätten sich auch zahlreiche Touristen gestellt, hieß es. Einem ausländischen Kameramann wurde angeblich die Kamera zerschlagen.
Am Freitagmorgen begaben sich der für Migrationsfragen zuständige griechische EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos und Kommissionsvize Frans Timmermans in Begleitung des geschäftsführenden Migrationsministers Jannis Mouzalas nach Kos. Sie wollen sich dort ein Bild von der Lage machen und sich mit Vertretern der lokalen und regionalen Verwaltung sowie von Hilfsorganisationen treffen. Eine Pressekonferenz ist für den frühen Freitagnachmittag angesetzt. (Griechenland Zeitung / ak)

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