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45 Jahre PASOK – Die Sozialisten treten auf der Stelle Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt KinAl-Chefin Fofi Gennimata. Es entstand am 3. September in Larissa. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt KinAl-Chefin Fofi Gennimata. Es entstand am 3. September in Larissa.

Im politischen Lager der griechischen Sozialisten herrscht Unmut. Die einstige Regierungspartei PASOK feierte am Dienstag 45 Jahre seit ihrer Gründung. PASOK-Chefin Gennimata steht mit einigen Entscheidungen in der Kritik.

Am Dienstag (3.9.) hat die einstige Regierungspartei PASOK ihr 45. Jubiläum gefeiert. Die Festlichkeiten fanden in der mittelgriechischen Stadt Larissa statt. Gewidmet wurden diese den Landwirten und deren „Leistungen in den vergangenen vier Jahrzehnten für Griechenland“. Die Parteivorsitzende Fofi Gennimata hielt ihre Rede vor dem antiken Stadion von Larissa.

Rückkehr zur PASOK?
Die Sozialistin bezog am Dienstag Stellung gegen ihre Kritiker, die die Sammelbewegung KinAl – deren Hauptbestandteil die PASOK ist – in keinem guten Licht sehen. Gennimata stellte fest, dass eine Rückkehr zur PASOK nicht mehr möglich sei: Nur über die KinAl könne die PASOK auch ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen. Die Sozialistin rief ihre politischen Opponenten dazu auf, klar und deutlich zu sagen, wenn sie eine neue Parteiführung wünschten. Nikos Papandreou, einer der Söhne des PASOK-Gründers Andreas Papandreou, hatte am Wochenende in einem Artikel scharfe Kritik gegen Gennimata und die KinAl ausgeübt. Er schlug die Rückkehr zur PASOK und die Wahl eines neuen Vorsitzenden vor, so wie es im Parteistatut vorgesehen sei.

45 Jahre Geschichte
Die PASOK wurde am 3. September 1974 von Andreas Papandreou gegründet. Dieser hatte mehrfach auch die Regierungszügel Griechenlands in der Hand. 1996 übernahm Kostas Simitis die Führung und wurde ebenfalls zum Ministerpräsidenten gewählt. Dessen Nachfolge übernahm – nach einem Intermezzo der konservativen Nea Dimokratia – ein weiterer Sohn des PASOK-Gründers, Jorgos Papandreou, das Steuer. Während seiner Regierungszeit brach im Frühling 2010 eine akute Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland aus. Zwischen 2012 und 2015 hatte schließlich der Jurist Evangelos Venizelos den Vorsitz der PASOK übernommen. Danach wurde Gennimata zur Chefin gewählt; der Einfluss der Partei war inzwischen mächtig geschrumpft.

Stimmen-Achterbahn
Im Oktober 2009 hatte die einstige Volkspartei mit 43,92 % die Wahlen gewonnen. Im Mai 2012 hatten lediglich 13,18 % der Bürger den Sozialisten ihre Stimme gegeben, bei den Wiederholungswahlen im Juni des gleichen Jahres waren nur mehr 12,28 %. Im Januar 2015 stürzten die Sozialisten auf mit 4,68 % auf den absoluten Tiefpunkt ab. Im September des gleichen Jahres kooperierte sie mit der DIMAR und erreichte immerhin 6,29 % der Stimmen. Im vergangenen Juli schaffte es die KinAl nach langer Zeit wieder auf den dritten Platz in der Wählergunst (8,10 % der Stimmen). Viele einstige hochrangige PASOK-Funktionäre sind inzwischen zur konservativen Nea Dimokratia (ND), dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) oder MeRa25 von Janis Varoufakis übergewechselt. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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