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Außenminister will Beziehungen zu Moskau glätten

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Außenminister Nikos Dendias. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Außenminister Nikos Dendias.

Außenminister Dendias stattet Moskau in dieser Woche einen offiziellen Besuch ab. In der russischen Hauptstadt traf er sich mit seinem Amtskollegen Lawrow. Ziel ist es die bilateralen Beziehungen wieder zu glätten und Investitionen nach Griechenland zu bringen.

Außenminister Nikos Dendias möchte ein „neues Kapitel“ in den bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und Russland aufschlagen. Das stellte er am Mittwoch (6.11.) während eines Treffens mit seinem Amtskollegen Sergei Lawrow in Moskau fest, wo er einen offiziellen Besuch abstattet. Vor allem wolle man die politischen und kulturellen Beziehungen ausbauen und die wirtschaftliche Kooperation vertiefen, so Dendias. Der Außenminister beschrieb seine Heimat als ein „besonders attraktives Investitionsziel“. Es bestehe bereits eine gute Zusammenarbeit zwischen griechischen und russischen Unternehmen im Bereich Energie bzw. Erdgas. Gestärkt werden könnte diese noch bei den erneuerbaren Energiequellen, so Dendias.
Auf dem Gesprächstisch lagen außerdem die Flüchtlingskrise und die Lösung der Zypernfrage. Der Außenminister betonte, dass Griechenland bereits anerkannt habe, dass Russland „ein Teil der europäischen Sicherheitsarchitektur“ werden müsse. In diesem Zusammenhang zeigte sich der Besucher aus Athen bereit, diplomatische Unterstützung zu leisten, um die Beziehungen zwischen Moskau und den Westen aufzuwerten.

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Lawrow übergab seinem Amtskollegen eine offizielle Einladung für einen Besuch von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Dieser wird am 9. Mai in Russland anlässlich der Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Sieges über Hitlerdeutschland erwartet.
Das bilaterale Verhältnis zwischen Griechenland und Russland hatte im Sommer 2018 gelitten, als Athen zwei russische Diplomaten ausgewiesen hatte. Vorgeworfen wurde ihnen, durch Bestechungen die Lösung der Namensfrage der Republik Nordmazedonien verhindern zu wollen.
Auch die Beziehungen zwischen den Oberhäuptern der russisch-orthodoxen und der griechisch-orthodoxen Kirche erleben derzeit einen Tiefpunkt. Am Wochenende kündigte der Patriarch von Moskau Kyrill die „eucharistische Gemeinschaft“ mit dem Erzbischof von Athen Hieronymos auf. Das bedeutet in der Praxis u. a., dass der Name des griechischen Kirchenführers zum Abschluss des Sonntagsgottesdienstes nicht mehr erwähnt wird. Hintergrund ist die Anerkennung der Autokephalie der orthodoxen-Kirche der Ukraine durch Hieronymos. Die russisch-orthodoxe Kirche hat außerdem eine Liste mit Kirchen und Klöstern in Griechenland veröffentlicht, die nicht für den Pilgertourismus russischer Staatsbürger geeignet seien. (Griechenland Zeitung / eh)

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