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Griechenlandes linke Opposition kritisiert unzureichende Wirtschaftshilfe

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Oppositionschef Alexis Tsipras. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Oppositionschef Alexis Tsipras.

„Ich fürchte, die Regierung hat das Ausmaß der wirtschaftlichen Krise, die auf uns zukommt, noch nicht realisiert.“ Dies stellte Oppositionschef Alexis Tsipras am Donnerstag (19.3.) fest.

Damit fasste er in etwa die Haltung seines Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA) angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Griechenland zusammen. SYRIZA unterstütze die Maßnahmen der Regierung, die die Verhinderung der Ausbreitung des Virus betreffen, teilte er mit. In der Wirtschaft jedoch „rennt Premier Mitsotakis den Problemen hinterher“, so die Kritik des Linkspolitikers. Tsipras setzte sich für ein Rettungsprogramm ein, das bis Ende des Jahres gültig sein müsse. Er stellte fest, dass die Regierung lediglich Maßnahmen in Höhe von 1 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) getroffen habe, während dies bei anderen EU-Ländern einen Wert von bis zu 20 % des BIP erreiche. Der Oppositionschef forderte dazu auf, dass die Banken fällige Kreditzahlungen auf Eis legen müssten. Unternehmen sollten zudem zinslose Kredite erhalten.
Der frühere Finanzminister Efklidis Tsakalotos – ebenfalls SYRIZA – forderte, dass die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) „nicht auf den Gedanken kommen darf, diese Krise zu benutzen, um die Arbeitsrechte zu zerstören“. SYRIZA sei bereit, Hilfestellung zu leisten, wo immer das nötig sei.
Die für Tourismusfragen zuständige SYRIZA-Politikerin Katerina Notopoulou kommentierte, dass der griechische Tourismus gerettet werden müsse, wenn man auch die griechische Wirtschaft retten wolle.
50 SYRIZA-Parlamentarier machten in einer gemeinsamen Anfrage an die Regierung darauf aufmerksam, dass ebenfalls auch Landwirte, Fischer und Viehzüchter durch den Ausbruch des Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen im Transport sowie durch die Schließung der Unternehmen im Gastronomie- und Hotelgewerbe besonders hart betroffen seien. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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