Login RSS

Impfgegner machen mit Protestkundgebungen gegen Impfpflicht mobil Tagesthema

  • geschrieben von 
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während einer Demonstration, die sich gegen die Impfpflicht richtet. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während einer Demonstration, die sich gegen die Impfpflicht richtet.

In Hellas hat sich eine weitläufige Diskussion über das Coronavirus und die damit verbundenen Impfungen entfacht. Die Regierung hat Corona-Impfungen, etwa bei allen Mitarbeitern des Gesundheitssektors, für obligatorisch erklärt. In Athen und anderen Orten gingen Impfgegner auf die Straßen.

Griechenland befindet sich kurz vor einer vierten Corona-Welle, die vor allem auf die hochansteckende Variante D zurückzuführen ist. Dabei weisen Beobachter darauf hin, dass etwa 95 % der neuen Corona-Infektionen und 99 % der Patienten, die auf den Intensivstationen des Landes gegen Covid-19 behandelt werden, nicht oder zumindest nicht vollständig gegen die Pandemie geimpft worden seien. Zudem wird der Altersdurchschnitt der Corona-Patienten immer jünger: am Freitag (23.7.) lag dieser bei 30,8 Jahren.

Regierungssprecherin Aristotelia Peloni verwies in einer Pressekonferenz darauf, dass Arbeitnehmer, die in Altersheimen beschäftigt sind, spätestens bis zum 16. August die erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten haben müssen; diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, müssten bis zum 1. September mindesten eine Impfdosis erhalten haben. Ein entsprechendes Gesetz war am Donnerstagabend (22.7.) vom Parlament verabschiedet worden. Damit ist nun für bestimmte Berufsgruppen eine obligatorische Impfung zwingend vorgeschrieben; zunächst betrifft das nur den öffentlichen und privaten Gesundheitssektor sowie Altenbetreuung und andere Pflegeberufe. Dafür votierten die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia und die sozialistisch geprägte KinAl.

Betroffene Arbeitgeber, die sich einer Impfung widersetzen, werden unbezahlt beurlaubt. Mögliche Ausweitungen auf andere Bereiche werden erwartet, etwa auf den Bildungssektor.

Unterdessen finden landesweit immer mehr Protestkundgebungen statt, die sich entweder gegen die Impfung per se oder gegen eine Impfverpflichtung richten. 

Solche Demonstrationen fanden in der vorigen Woche etwa in Krankenhäusern Thessalonikis und in der 50.000-Einwohnerstadt Kilkis in Zentralmakedonien statt.

Gewerkschafter erklärten, dass derzeit rund 90 Prozent der Krankenhausangestellten gegen das Coronavirus geimpft worden seien; die Regierung habe sich jedoch noch nicht an Versprechungen gegenüber den Mitarbeitern im Gesundheitssektor gehalten, so die Kritik.  

In der griechischen Hauptstadt Athen gingen mehrere Tausend Impfverweigerer auf die Straße. Daran beteiligten sich nicht zuletzt Vertreter des Klerus. Vor dem Parlament kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, diese setzte u. a. Wasserwerfer ein. 

Vertreter von Lehrerverbänden wandten sich hingegen mit Protesten vor dem Gesundheitsministerium an die Öffentlichkeit. Sie forderten umfassende Informationen über das Coronavirus und die damit verbundenen Impfungen. (Griechenland Zeitung / eh)  

 

Nach oben

 Warenkorb