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Griechenland im Banne der vierten Corona-Welle Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Im November haben die neuen Corona-Fälle in Hellas rasant zugenommen. In vielen Krankenhäusern gibt es keine freien Betten mehr. Seit Samstag gelten verschärfte Schutzmaßnahmen. So dürfen Ungeimpfte nur noch mit einem negativen Corona-Test Behörden aufsuchen.

Griechenland befindet sich mitten in einer vierten Corona-Welle. Am Samstag (6.11.) meldete der Gesundheitsdienst EODY 6.393 neue Corona- und 43 Todes-Fälle, die mit der Pandemie im Zusammenhang stehen. Am Sonntag – jener Wochentag an dem weniger Corona-Tests als sonst üblich durchgeführt werden – meldete der EODY 4.307 Neuinfektionen; 52 Menschen starben an den Folgen. Seit Beginn der Pandemie sind 16.295 Todesopfer zu beklagen.

Einschneidende Maßnahmen
Auf den Intensivstationen der griechischen Krankenhäuser werden derzeit 470 Patienten, die mit Covid-19 infiziert sind, behandelt. Dadurch stehen die meisten Spitäler, vor allem in Nordgriechenland, aber auch in Athen, deutlich unter Druck. Die meisten Covid-Patienten, die auf den Intensivstationen behandelt werden (81,28 %), sind nicht gegen das Virus geimpft oder haben nur die erste Impfdosis erhalten. Dennoch liegen auch immer mehr komplett geimpfte Patienten auf Intensivstationen (18,72 %).
Die Regierung will nun einerseits das Gesundheitssystem stärken und gleichzeitig das nationale Impfprogramm vorantreiben. In einem Fernsehinterview stellte Gesundheitsminister Thanos Plevris fest, dass sich derzeit täglich 20.000 Bürger mit der ersten Corona-Impfdosis gegen Covid-19 immunisieren lassen würden. Dies hänge mit den deutlich strengen Corona-Maßnahmen zusammen, die zunächst bis zum 22. November in Kraft seien.
Die Neuregelungen sind durchaus einschneidend: Wer Behörden oder Banken besuchen will, muss entweder eine Corona-Immunisierung (Impfung oder überwundene Infektion) oder einen aktuellen Corona-Test vorweisen. Dies gilt auch für den Besuch von Restaurants und Geschäften des Einzelhandels. Ausgenommen von dieser Regelung sind Supermärkte und sonstige Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Pet-Shops. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, Einkäufe telefonisch oder digital zu ordern und diese vor dem Geschäft abzuholen („Click Away“).

Kein Lock-Down geplant
Am Samstag hat die Polizei landesweit 90.882 Kontrollen bezüglich der Einhaltung der verhängten Corona-Maßnahmen durchgeführt. Es wurden 594 Verstöße registriert und Strafgelder in Höhe von 228.000 Euro ausgeschrieben. Im Einsatz waren rund 8.000 Ordnungshüter.
Außerdem zieht die Regierung in Betracht, nach dem 22. November neue Maßnahmen durchzusetzen, um die Ausbreitung der Pandemie zu stoppen. Ein genereller Lock-Down wird jedoch ausgeschlossen.
Sorge bereitet vor allem, dass sich etwa dreieinhalb Millionen Griechen noch nicht gegen Covid-19 haben impfen lassen, wobei auch Minderjährige einbezogen sind.
Am Sonntag wurde in Thessaloniki vor dem Weißen Turm – das Markenzeichen der nordgriechischen Metropole – eine Demonstration gegen obligatorische Corona-Impfung durchgeführt, wie sie bereits für einige Berufsgruppen gelten. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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