Die Griechen haben es nicht einfach: weder die Politiker, noch die einfache Bevölkerung. In den Parteien gab es in letzter Zeit große Veränderungen. So etwa wechselte die größte Oppositionspartei, und die Regierungspartei kann laut Umfrage keine regierungsfähige Mehrheit mehr auf sich vereinen. Als größtes Problem wird die Teuerung genannt.
In Griechenlands politischer Landschaft hat sich einiges verändert. Laut aktuellen Umfragen ist die konservative Regierungspartei ND zwar nach wie vor stärkste Kraft; im Falle von Parlamentswahlen könnte sie jedoch keine eigenständige Regierung mehr bilden; sprich: Sie müsste eine Koalition eingehen. Die bisherige Oppositionspartei SYRIZA schafft es dem Meinungsforschungsinstitut GPO zufolge, die für den Radiosender Parapolitika erstellt wurde, nur noch auf Platz fünf. Offiziell ist nun die sozialistische PASOK die stärkste Oppositionskraft; langsam gewinnt sie wieder an Einfluss bei der Wählerschaft.
Die Sozialisten holen auf
GPO zufolge würden 25,8 % der Befragten der ND ihre Stimme schenken, sollten „morgen“ Parlamentswahlen durchgeführt werden. Für die PASOK hätten dies 17,4 % vor. Es folgen die kommunistische KKE (7,9 %) und die rechtspopulistische Griechische Lösung (7,7 %). Erst auf Platz fünf kommt die stark angeschlagene einstige Regierungspartei (2015-2019) SYRIZA. Für diese wollen nur noch 5,8 % der Wähler votieren. In der GPO-Umfrage folgen die rechtspopulistische Stimme der Logik (5,3 %) und die Plevsi Eleftherias (3,4 %).
Unterdessen vertreten mehr als die Hälfte der Befragten (55,9 %) die Ansicht, dass die ND im Falle von Parlamentswahlen keine eigenständige Regierung bilden könne. Was die Entfernung des früheren Premierministers Antonis Samaras aus der Partei angeht, so empfinden 46,3 % der ND-Wähler, dass dieser Schritt begründet gewesen sei; entgegengesetzter Meinung sind 35 %. Fast jeder Zweite (47,9 %) glaubt jedoch, dass sich diese Entscheidung negativ auf das künftige Wahlergebnis der ND auswirken dürfte.
Was SYRIZA angeht, so schließen 89,7 % der Befragten aus, dass diese Partei erneut eine Regierung bilden könnte. Diese Umfrage wurde noch vor der Wahl von Sokratis Famellos zum SYRIZA-Vorsitzenden als auch vor der Ankündigung der „Demokratischen Bewegung“ durchgeführt, die von Ex-SYRIZA-Chef Stefanos Kasselakis gegründet wird. Beide Ereignisse fanden am Wochenende statt.
Als das größte Problem im Alltagsleben beschrieben die Befragten hingegen die Teuerung. Lediglich 28,7 % haben angegeben, dass sie bequem leben würden, jedoch keine Ersparnisse haben. 19,9 % erklären, dass sie nicht alle „Bedürfnisse erfüllen“ können und es generell „schwer haben“. 6,8 % der Befragten können demzufolge nicht einmal ihre Grundbedürfnisse befriedigen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)