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Gewerkschafter beklagen „Unsicherheit am Arbeitsplatz“ in öffentlichen Krankenhäusern

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

In dieser Woche haben die Dachgewerkschaft öffentlicher Dienst sowie die Angestellten in staatlichen Krankenhäusern separat die Arbeit niedergelegt. Sie fordern Neueinstellungen als auch Gehaltserhöhungen. Die Regierung verspricht ihrerseits Zuwächse bei den Einkommen der Arbeitnehmer und Steuererleichterungen.

Etwa 45.000 Stellen in den staatlichen Krankenhäusern Griechenlands seien nicht besetzt. Das erklärt der Panhellenischen Verband der Beschäftigten in öffentlichen Krankenhäusern (POEDIN). Am Donnerstag (12.12.) führen deren Mitglieder landesweit zwischen 12 und 15 Uhr eine Arbeitsniederlegung durch. Hauptanliegen ist die Verbeamtung von Kollegen, die mit Zeitverträgen eingestellt sind; diese würden etwa 35 % des Personals in staatlichen Krankenhäusern Griechenlands ausmachen. Als positiv schätzt das Krankenhauspersonal ein, dass die bestehenden Zeitverträge für das Jahr 2025 zwar erneuert wurden, durch dieses System werde jedoch deren „Unsicherheit am Arbeitsplatz nur verlängert“.

Kritik am Verfahren der Personaleinstellung
Vor allem üben sie Kritik daran, dass die Regierung während der Covid-19-Pandemie versichert habe, dass alle Angestellten mit Zeitverträgen verbeamtet würden. Außerdem sei dazu aufgerufen worden, dass Krankenhauspersonal den Privatsektor verlassen solle, um im öffentlichen Dienst Hilfe gegen die Pandemie zu leisten. Nun rufen die POEDIN-Mitglieder das „gesamte politische System“ dazu auf, in dieser Situation eine Lösung gegen „Verfassungshürden“ zu finden.
Die Angestellten mit Zeitverträgen würden ständige Bedürfnisse des Gesundheitssystems abdecken, ihre Arbeitsunsicherheit würde sie jedoch in die Kündigung treiben. Innerhalb von einem Jahr hätten mehr als 1.000 Kollegen ihrem Arbeitsplatz den Rücken gekehrt.
Weiterhin kritisieren die Gewerkschaftsvertreter, dass ein Einstellungsverfahren über den dafür zuständigen Obersten Ausschuss für Personalauswahl (ASEP) sehr viel Zeit in Anspruch nehme. Die Besetzung von Arbeitsplätzen durch private Firmen koste den Staat „doppelt so viel Geld“ als es bei der Einstellung von Personal im öffentlichen Dienst der Fall wäre, so die POEDIN.

Ergebnisloses Treffen mit Staatssekretär
Unterdessen hatte am Mittwoch auch die Dachgewerkschaft der Staatsdiener ADEDY zu einer mehrstündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Gefordert wurden vor allem Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst. Ein Treffen mit dem Staatssekretär im Ministerium für Nationale Wirtschaft und Finanzen Christos Dimas habe zu keinem Ergebnis geführt, bedauerte die ADEDY. Dimas habe sich jedoch dazu verpflichtet, Einkommenserhöhungen für das Jahr 2025 über den Umweg von Steuererleichterungen anzukündigen. (Griechenland Zeitung / eh)

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