Die Vorwürfe sind schwerwiegend: „Schlamperei“ und „Fehlen einer ernsthaften Strategie für Landwirtschaft, Viehzucht und Forstwirtschaft“. Zu Gehör gebracht wurde diese Einschätzung am vorigen Freitag (6.6.) bei einer Protestkundgebung der Landwirte bei Epanomi im Nordwesten der Halbinsel Chalkidiki.
Traktoren am Straßenrand
Gefordert wurde dort, dass die sogenannte „Agentur für die Zahlung und Kontrolle der Gemeinschaftsbeihilfen für Ausrichtung und Garantien“ (OPEKEPE) eine eigenständige Behörde bleibt und nicht in die Unabhängige Behörde für Öffentliche Einnahmen (AADE) eingegliedert wird. Dies würde die Auszahlung von Fördergeldern für Landwirte nur noch komplizierter gestalten, so die Einschätzung.
Während der Demo
Hintergrund dafür ist eine jüngst enthüllte Affäre, wonach Unberechtigte hohe Agrar-Subventionen kassiert hatten. So etwa hat OPEKEPE allein auf der Insel Kreta 7.812.923 Schafe und Ziegen registriert: Immerhin knapp 50 % der Gesamtzahl für das ganze Land.
Starke Polizeipräsenz
Die Landwirte fordern nun „Gerechtigkeit“. Jene Personen, die unberechtigt Zuschüsse erhalten haben, müssten dieses Geld an jene Bauern überweisen, die tatsächlich dazu berechtigt sind. Während ihres Protestes erklärten die Landwirte, dass sie auf diese Zuschüsse angewiesen seien, damit ihr Beruf weiterhin tragfähig bleibe. Organisiert wolle man nun gegen „jegliche Verantwortliche“ gerichtlich vorgehen.
Auch die jüngere Generation war dabei
Mit ihren Traktoren waren die Protestierenden am Freitag bis zur Nationalstraße zwischen Thessaloniki und Moudania vorgerückt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Mittels einer starken Polizeipräsenz konnte verhindert werden, dass die Bauern diese wichtige Verkehrsader vor der touristischen Halbinsel Chalkidiki absperren. Zuvor hatten sie auf den zentralen Plätzen in mehreren Dörfern östlich von Thessaloniki demonstriert und auch dort ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. (Griechenland Zeitung / eh)