Wissenschaftler kritisieren deutsche Berichterstattung über Griechenland-Krise
Professor Otto kritisierte, dass nicht nur das Gebot der Neutralität missachtet wurde, indem die Fernsehjournalisten Nachricht und Meinung nicht klar voneinander getrennt hätten. Auch sei die griechische Seite in den Berichten zu wenig zu Wort gekommen, sodass die politischen Vorhaben der SYRIZA-Regierung kaum Gehör fanden. „Welche Reformvorschläge hierfür eingefordert und gemacht wurden, wurde kaum thematisiert“, sagte Otto. Vielmehr hätten sich die Fernsehjournalisten auf den Grexit als Szenario für den Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone fixiert.
ARD-Chefredakteur Rainald Becker reagierte auf die Studie und kritisierte die Medienwissenschaftler für ihr Vorgehen: „Die Methodik der Studie ist insgesamt leider pauschalisierend, nicht sachgerecht und wenig hilfreich.“ Er verteidigte die ARD-Berichterstattung als „sehr ausführlich, analytisch und journalistisch ausgewogen“. (Griechenland Zeitung / mk)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand in Griechenland, vermutlich ist hier ein griechisches Fernsehteam im Einsatz.
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